Füssener Heimatzeitung Nr. 175

78 Füssener Heimatzeitung Nr. 175 vom Juni 2019 Die Kinder des Monsieur Mathieu entdecken den Zauber der Musik Dieser gefühlvolle Film schildert eine tief berührende, traurige und erschütternde Geschichte schwer erziehbarer Kinder aus einem streng reglementierten Internat. Die meisten davon sind Kriegswaisen oder von ihren Eltern verlassene Kinder. Trotz ihrer Unfolgsamkeit, Wildheit und Respektlosigkeit, sind es ver- zweifelte Kinderseelen, die sich ausschließlich nach Hilfe sehnen und mit Hoffen und Bangen nach Erlösung suchen. Aus ihrem so grausamen und harten Schulalltag, getrieben von dem sehnlichen Wunsch, geliebt und fürsorglich an die Hand genommen zu werden, müssen sie, um zu überleben, den brutalen Erziehungsmethoden der damaligen Zeit gehorchen. In ihren Blicken liest man die Sehnsucht nach Freiheit, nach einem warmen und geborgenen Zuhause, in dem sie Vertrauen fassen können und nicht die Angst regiert. Glücklicherweise, wie vom Schicksal bestimmt, wird ihr Wunsch völlig unverhofft erhört und ein liebenswerter neuer Aufseher angestellt, der mit viel Zuneigung und Aufmerk- samkeit Freude und Glück in ihr Leben bringt. Der wohlgesonnene neue Lehrer pflegt eine große Leidenschaft für Musik und hat plötzlich die geniale Idee, mit seinen frechen und ungehorsamen Kindern einen Chor zu gründen und ihnen durch die Heilkraft der Musik Disziplin und Zusammenhalt zu vermitteln. Ein Bericht von Anahita Philipp Fortsetzung auf Seite 81 Serie: Filmbesprechungen Gnadenlose Erziehungsmethoden „Die Kinder des Monsieur Ma- thieu”, mit dem französischen Originaltitel ”Les Choristes”, führt uns zurück in eine Zeit voller Schmerz, Angst und Brutalität, in der man froh ums Überleben und dankbar über eine warme Mahlzeit am Tag war. Er spielt im Jahr 1949 in einem Internat für Jungen aus schwierigen Ver- hältnissen, die nicht leicht zu bändigen sind. Dieser berührende französisch-schweizerische Film wurde im Jahre 2004 gedreht und war in dieser Zeit einer der er- folgreichsten französischen Filme. Regisseur Christophe Barratier ist es gelungen, auf eine sehr gefühlvolle und packende Weise darzustellen, wie die damaligen Verhältnisse waren. Man ist zu-

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