Füssener Heimatzeitung Nr. 175

60 Füssener Heimatzeitung Nr. 175 vom Juni 2019 Fortsetzung auf Seite 63 Der Heimatforscher Bertold Pölcher „Ich bin im Jahr 1636” „Einen Bericht schreiben? Gerne, wenn’s keine Lobhudelei wird!” So bejahte Bertold Pölcher meine Anfrage nach einem Interview über sein Lebenswerk. Doch seiner Bedingung gerecht zu werden, stellte sich als weitaus schwieriger heraus als gedacht, denn das, was Bertold Pölcher für die Gemeinden Zell, Pfronten und Umgebung, sowie seine ehemalige Wohnstätte Emmenhausen geleistet hat, geht weit über bloße Heimatforschung hinaus. In seinem Büro angekommen, entdeckte ich sogleich einen Satz auf seinem Bildschirmschoner: „Ich bin im Jahr 1636” und ich wusste, dieser Mann hat Humor, doch diesen muss man auch verstehen können. Ein Freund sagte einmal über ihn, er sei ein bisschen ungemütlich und auch sturgrindig, wenn es um die Heimat geht. Aber gerade diese Eigenschaften sind es wohl unter anderem, die ihn in seiner Arbeit als Heimatforscher so unvergleichlich gut und genau machen! Ein Bericht von Rahel Riemann Serie: Pfronten/Zell Lehrer in Emmenhausen Von Beruf war der in Zell lebende Heimatforscher Lehrer. Mit diesem Beruf folgte er seinem Vater und Großvater, die auch Volksschullehrer waren. Sein Großvater Joseph Pölcher unterrichtete noch mindestens fünfzig Schüler in jedem Fach. Das waren noch andere Zeiten, meinte Pölcher. Als Kind wollte er eigentlich auch schon immer Lehrer werden, es lag der Familie einfach im Blut. „Oder nein, doch nicht. Damals war Lokomotivführer noch mein Traumberuf” erinnert Pölcher sich spaß- haft. Seine erste Stelle als Volksschullehrer bekam er in Stötten am Auerberg. Danach wechselten die Orte, bis er dann 1970 in die Gemeinde Emmen- hausen zog, wo wohl seine Liebe zur Heimatfor- schung ihren Ursprung fand. Die kleine Gemeinde Emmenhausen bot abends nicht viel Zeitvertreib  Das Pölcher-Wappen, Bild: In Auftrag gegeben und bezahlt von Bertold Pölcher, Wappen Pölcher, CC BY-SA 3.0 DE

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