Füssener Heimatzeitung Nr. 174

56 Füssener Heimatzeitung Nr. 174 vom Mai 2019 Ramadan (Saum), ein Fest der Nächstenliebe. Es ist der neunte Monat im isla- mischen Mondkalender und ist ein Monat des Fastens, der Entbehrung und der Gewahrwerdung des eigenen Reichtums. In diesem Monat geht es darum, durch das Fasten zu spüren, wie viel Gott einen beschenkt und wie gut es einem eigentlich geht. Es geht darum, denen zu helfen, die weniger haben als man selbst und von aller Sünde abzulassen. Es geht um eine Demut gegenüber dem Leben, um eine Liebe für die Menschen im eigenen Umfeld und vor allem ist das Begehen dieses Festes ein Glaubensbekenntnis an Allah. Ramadan beginnt mit der Sichtung der neuen Mondsichel (hilal) am Ende des Vormonats Scha’ban. DieWortbedeutung von Ramadan Das Wort Ramadan hat viele Be- deutungen. Die erste Bedeutung ist „die Hitze der Sonnenstrah- lung imSommer auf die trockene Erde mit allen ihren Härten.“ Durst, Hunger und Selbsterzie- hung begleiten das Fasten und dienen dazu, sich daran zu erin- nern, was Hunger und Not be- deuten. Die zweite Bedeutung ist: „Verbrennen“ bzw. „Schmel- zen". Das Fasten verbrennt die Sünden und die Charakterlosig- keiten eines Menschen, lässt böse Gedanken schmelzen wie die Sonne den Schnee. Der mus- limische Prophet Mohammed sagte dazu: „Ramadan verbrennt die Sünden und Fehler, wie das Feuer das Holz verbrennt". Und die dritte Bedeutung von Rama- dan ist: „strömender Regen“ und „Regenguss" was unter anderem so verstanden werden kann: Der Regen wäscht den Schmutz ab und bringt das Klare ins Leben zurück, so wie der Fastenmonat den Menschen von seinen Un- reinheiten säubert und in ihm wieder eine Klarheit schafft. Eine der fünf Säulen des Islams Das Fasten an Ramadan geht von Sonnenaufgang bis -untergang. In dieser Zeit ist das Essen und Ramadan verbrennt die Sünden und Fehler wie das Feuer das Holz verbrennt Ein Bericht von Friede Halevi Serie: Der Islam

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