Füssener Heimatzeitung Nr. 174

112 Füssener Heimatzeitung Nr. 174 vom Mai 2019 Tausende wild wachsende streng geschützte Orchideen schmücken ein kleines Paradies in unserer Heimat Orchideen - zumeist kennen wir sie nur als fremd/orientalisch wirkende Pflanze aus dem Supermarkt, doch hinter ihnen verbirgt sich so viel mehr. Wer würde bei einer Orchidee schon an den Lech denken? Dabei stehen sich der Gelbe Frauenschuh, welcher eine bei uns heimische Orchidee ist und der Lech sehr nahe. Man könnte sagen, sie haben eine Liebesbeziehung zueinander, denn in unseren Lechauen verbirgt sich eines der größten Schutzgebiete dieser schönen Pflanze. Hier fühlt sie sich wohl und erblüht in ihrer ganzen Schönheit. Der Frauenschuh wird in Legenden mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht. Jetzt, ab Mitte Mai bis Ende Juni hinein, erwacht das Meer der wild wachsenden Orchideen im Lechtal wieder zu neuem Leben. Jede dieser Blüten braucht von der Aussaat bis zum Erblühen 15 Jahre. Wird eine Pflanze abgerissen, dauert es wiederum fünf Jahre bis zur nächsten Blüte. Das Orchideenmeer ist ein Natur- spektakel, in dessen Genuss man nur durch einen geheimen Tipp kommt, denn die meisten wissen von diesem Reichtum in unserer Umgebung nichts. Wer sich von der Schönheit dieses Naturereignisses berühren lässt, bewegt sich andächtig durch die geschwungenen Pfade der unzähligen erwachten Blüten. Sie alle stehen streng unter Naturschutz und das größte Vorkommen in Europa befindet sich momentan in unseren Lechauen. Ein Bericht von Hedwig Rabe Fortsetzung auf Seite 114 Serie: Der Lech Das Blütenmeer in den Lechauen erwacht für wenige Wochen

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