Füssener Heimatzeitung Nr. 173

59 Füssener Heimatzeitung Nr. 173 vom April 2019 Gustl natürlich seinen fertigen Steg hervorholen und demMeis- ter zeigen. Der Geigenbauer-Franz ließ sich dem Jungen gegenüber nichts anmerken, schwärmte aber noch am gleichen Abend dem Lehrer vor, dass solche Schnit- zereien ein Lehrbub sonst erst im dritten Jahr vollbringen konnte und dass er nun überzeugt sei. So geschah es, dass der Ziegen- Gustl durch den Hirtenjungen, der ihm das Flötenschnitzen bei- gebracht hatte, den Lehrer, mit dem er Krippen geschnitzt hatte, den Köhler-Hans, der ihm aus Freundschaft das Lehrgeld für eine Woche bezahlt und den Gei- genbau-Meister, der von seinen Fähigkeiten überzeugt war, es doch noch schaffte, ein Geigen- bauer zu werden und von der Stadt in seinem Bestreben un- terstützt zu werden. So war der Junge, der noch vor nicht allzu langer Zeit als Ziegen-Gustl ver- spottet worden war, in der ganzen Stadt als Geigenbauer-August be- kannt. ■  Auch bei der Decke einer Geige gab es viel Schleifarbeit für den kleinen August. Bild: Füssener Heimatzeitung

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