Füssener Heimatzeitung Nr. 173

20 Füssener Heimatzeitung Nr. 173 vom April 2019 Ein alter Brauch gerät immer mehr in Vergessenheit Der Karsamstag ist der letzte Tag vor der Nacht der Auferstehung - der Osternacht. Normalerweise geht es dort überall recht ruhig zu, doch einige Pfrontener sind schon in aller Frühe aus dem Haus, denn es ist Zeit für das tra- ditionelle „Fuirspringen”. Die Pfrontener leben die alten Bräuche und Traditionen außergewöhnlich viel, doch leider sterben auch in Pfronten immer mehr Bräuche aus und geraten in Vergessenheit. So auch der Brauch des Fuirspringens. Ein Bericht von Rahel Riemann Serie: Pfronten Die Lichtbringer Jährlich am Karsamstag treffen sich einige motivierte Pfrontener Buben und Schuljungen, um bei der Tradition des „Fuirspringens” mitzumachen. Es beginnt schon früh amMorgen, denn die Buben haben einen weitenWeg vor sich, vom Ortsteil Heitlern bis hinauf zur Pfarrkirche St. Nikolaus in Pfronten-Berg. Der ehemalige Pfrontener Pfarrer Leumann er- zählte einmal: „Eigentlich gibt es am Ostersamstag kaum spe- zielle Bräuche, denn dort findet kein Gottesdienst statt und sogar die Kirchturmglocken schweigen an diesem Tag. Doch durchaus üblich ist die kirchliche Feuer- segnung, mit welcher die kalte Jahreszeit fortgeschickt und Un- glück von den Häusern fernge- halten wurde. Auf dem Lande wurden die Häuser ausgeräuchert und alles Böse wurde vertrieben. Der Glaube an die Vertreibung des Bösen durch gesegnetes Feu- er war noch viel größer als jetzt  Das geweihte Feuer wurde mit den Stecken von Haus zu Haus getragen. Bild: Pixabay Das Fuirspringe in Pfronten Fortsetzung auf Seite 22

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==