Füssener Heimatzeitung Nr. 173

18 Füssener Heimatzeitung Nr. 173 vom April 2019 ten daraus Clematisblätter, für ihr Alter von acht Jahren eine ganz respektable Leistung. Im Skifahren ist das Silkesle besser, sie fährt schneidig wie ein Bub, während das Nuschle wie ein Osterhäsle in Hocke den Berg herunterkommt. Aber imSchwim- men ist die Nuschle besser und auch in ihren ersten Versuchen am Fahrrad stellt sie sich we- nigstens ebenso geschickt an, wie das Silkesle.” Einer der schönsten Tage in ihrem Leben Einer der wohl schönsten Tage im Leben dieser besonderen Fa- milie, war der Tag, an dem die beidenMädchen ihre heilige Kom- munion erhielten. Hierfür kam nämlich extra der Papa und auch die Tante Theo angereist (ver- mutlich seine Schwester). Inge Knussert schrieb darüber folgen- de Zeilen: „Den Tag ihrer ersten heiligen Kommunion verschönt durch die Anwesenheit von Papa und Tante Theo, verlief so schön, als man sich einen solchen Tag nur denken kann. Am wolkenlo- sen Himmel strahlte die Sonne über der vom ersten Frühling ge- schmückten Stadt als die Kin- derle, die überhaupt recht an- dächtig und fromm sind, in ihren weißen Kleidle mit Kerzen und Kränzen zur Kirche gingen, be- gleitet von Mama, Papa und Tante Theo, während Omi zuhause ein reiches Gabentischlein richtete. Nachmittags wurden in der Pup- penküche Apfelküchle gebacken und amAbend, als die zwei schon schliefen, zog glückverleitend ein Meteor einen langen Strahlen- schweif nach sich ziehend über das Faulenbacher Tal weg.” Man spürt, wie sehr diese Familie zu- sammengehalten hat und wie das Behüten dieser besonderen Kinder, allen das wichtigste war. Unter Tränen der Mutti gebeichtet Als die Kinder circa acht Jahre alt waren, schrieb ihr Vater, Ri- chard Knussert, einen sehr rüh- renden Text in das Album: „Dass Mutti (so nannte er seine Frau) ihre ganze Kraft aufwendet, um den Kinderle eine möglichst schö- ne, sorgenfreie Kindheit zu ge- stalten, habe ich immer gewußt und aus jedem Brief von den Kin- derle aufs neue herausgelesen. Aber für so gemütsfroh und in- nerlich ausgeglichen, hätte ich die Kinderle eigentlich nicht ge- halten. Man findet das selten in so hohem Maße. Geradezu rüh- rend ist das grenzenlose unbe- dingte Vertrauen, das sie in ihre Mutti setzen. In alles wird sie eingeweiht und haben sie einmal etwas angestellt, so können sie nicht einschlafen, ohne vorher unter vielen Tränen ihrer Mutti Fortsetzung von Seite 17  Die Knusserts (so wurden die zwei Zwillingsschwestern in Füssen immer genannt), waren sehr fromme Kinder und liebten ihre Mutter abgöttisch. Bildquelle: privat

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