Füssener Heimatzeitung Nr. 173

120 Füssener Heimatzeitung Nr. 173 vom April 2019 Hans-Jürgen Tenikl Zweiter Teil Wie oft nehmen wir uns etwas persönlich vor und schon bei der ersten Versuchung, bei der ersten Gelegenheit enttäuschen wir uns gnadenlos selbst in unserem gerade gefassten Vorsatz wieder? Vermutlich kennt dieses Gefühl, diesen Kampf und diese Frustration so gut wie jeder. Jedem einzelnen von uns stellt das Leben Herausforderungen und Aufgaben. Diese sind bei jedem un- terschiedlich, aber meistens sind sie mit intensiven Gefühlen verknüpft. Sei es eine rauschhafte Begeisterung, die Mut zum Leben erfordert, oder schmerzhafte Erlebnisse, welche wir verarbeiten und zu bewältigen haben. Oft neigt man dazu, intensive Gefühle und schmerzhafte Erlebnisse vermeiden zu wollen. Wir haben Angst vor ihnen. Aber genau diese sind es, die uns die Chance und die Möglichkeit geben zu reifen. Jeder Schmerz ist eine Herausforderung für uns, über uns selbst hinauszuwachsen, unser Herz in Demut und Liebe zu weiten und dem Leben gegenüber immer wieder weich und offen zu begegnen. Wenn wir das schaffen, dann gewinnen wir Stück für Stück den Glauben an uns selbst zurück und wachsen über uns und unsere Grenzen hinaus. Hans hat dies geschafft. Er hat seine Grenzen gesprengt, er hat Entscheidungen getroffen und sie bis zum heutigen Tag durchgezogen. Er ist ein Mann, der sein Wort hält, der seinen Weg geht und sich seinen Herausforderungen gestellt hat. Ein Bericht von Judith Riemann Fortsetzung auf Seite 122 Serie: Füssener Persönlichkeiten Die Frau fürs Leben 1978 ging Hans zusammen mit seinem Freund zumSkifahren an den Tegelberg. Es war ein Win- tertag wie jeder andere und doch schicksalsträchtig, denn an eben diesem selben Tag war auch Ma- ria zusammen mit ihrer Freundin Gabi aus Igling dort hingekom- men, um einen Skikurs zu besu- chen. Es funkte schnell in den jungen Herzen und Maria ver- liebte sich in Hans und ihre Freun- din Gabi in seinen Freund. Die beiden Pärchen blieben zusam- men und heirateten später auch. Klein aber Oho Von 1980 bis 1983 besaß Hans- Jürgen Tenikl einen eigenen klei- nen BMA-Laden in Schwangau. Er war bis oben hin voll mit allem, was man für den täglichen Ge- brauch benötigte. Die Arbeit dort machte ihm große Freude. Als Hans jedoch erfuhr, dass ein Spar-Supermarkt direkt an der Hauptstraße eröffnen sollte und ihm bereits all die Kunden der Metzgerei von nebenan fehlten, seit diese geschlossen hatte, gab er seinen geliebten Laden schwe- ren Herzens wieder auf.

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