Füssener Heimatzeitung Nr. 172

53 Füssener Heimatzeitung Nr. 172 vom März 2019 / II Ludwig damals und heute Fast jedes Jahr besuchte Ludwig den Herzogstand für einige Tage im Sommer. Wer den Blick vom Gipfel genossen hat, weiß wa- rum: Der schöne Walchensee mit seinem leuchtenden Türkis, die erhabenen Gipfel der Alpen und der weite Blick auf das Baye- rische Land mit seinen Seen, Wiesen und Wäldern verzaubern den Beobachter. Meist ritt der König selbst, in späteren Jahren fuhr er gerne mit der Kutsche. Wie der König damals das ein- fache Volk liebte, so suchte auch der Künstler Bernhard Rieger die Nähe zu den Menschen. Er sprach die Wanderer an und ver- wickelte sie in spannende Ge- spräche über die Vergangenheit. Durch Anekdoten und Fakten vermittelte er das Bild des Königs auf eine angenehme Art und Weise. Warum der König fortan die Kutsche nahm Nicht nur für diesen einen Tag schlüpfte Rieger in die Rolle des Königs. Schon als Kind malte er Ludwig II. und wollte ihm nahe sein. Er versteht sich nicht als Schauspieler, sondern als Künst- ler, und will den Menschen an diesem Tag den König fern von Klischees und Mythen näher brin- gen. Die Liebe zum König beglei- tet ihn seit seiner Kindheit und er muss sich nicht einlesen, um über die damalige Zeit berichten zu können. Zum Beispiel erzählte er, dass es ein Leistenbruch war, der den König dazu zwang, nicht mehr selbst zu reiten, sondern die Kutsche zu nehmen. Fortsetzung auf Seite 54

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