Füssener Heimatzeitung Nr. 172

153 Füssener Heimatzeitung Nr. 172 vom März 2019 / II Ansprechendes Ambiente Diejenigen Fans von Marianne Sägebrecht, die den Weg nach Hohenschwangau fanden, erwar- tete eine leckere Brotzeit, die auf langen Tafeln gedeckt war. Tho- mas Günter, seit 32 Jahren für die Wittelsbacher als Marketing- Chef beim WAF und gastronomi- scher Leiter des Schlossbräust- überls aktiv, begrüßte die Gäste und kündigte Sägebrecht, Dr. Bruno Hetzendorfer und die wei- teren Künstler an. In fremden Gewässern gefischt Bei der Auswahl von Sägebrechts Geschichten konnte den Zuhö- rern schnell auffallen, dass Sä- gebrecht in ganz neuen Berei- chen von Ludwigs Leben ge- forscht hat. Einige Geschichten werden wohl auch sehr belese- nen Ludwig II.-Kennern noch un- bekannt gewesen sein. Oder wussten Sie, dass es neben den zahlreichen Theorien um Ludwigs Tod noch die gibt, dass Ludwig samt Gudden von einer Riesen- krake aus dem Starnberger See gefressen wurde? Und die Moral von der Geschichte ist: „Gute Freunde folgen sich bis in den Tod”. „Werd i jetzt o derschossen!?” Das Programm begann, indem Sägebrecht von ihrer eigenen Be- ziehung und Liebe zu Ludwig sprach. Schon als Kind war sie aufgeschlossen und interessiert. Zweimal die Woche ging sie da- mals nach der Schule zur Votiv- kapelle in Starnberg und wollte Ludwig an diesem besonderen Ort nahe sein. Dort erfuhr sie erstmals davon, dass ihr geliebter Ludwig möglicherweise erschos- sen worden war. Ludwig war Pa- zifist und hatte sehr viel Phanta- sie, erzählte ihr ein alter Starn- berger Fischer, der in einem Kahn vorbei gerudert war. Das hatte einigen Politikern in Bayern gar nicht gefallen, deshalb hätten sie ihn aus dem Weg geräumt. Der jungen Marianne Sägebrecht gab das sehr zu denken. Sie war doch, genau wie Ludwig, gegen den Krieg und phantasievoll war sie auch. Musste sie nun auch um ihr Leben fürchten? „Werd i jetzt o no derschossen?”, dachte die kleine Marianne voller Angst. Fortsetzung auf Seite 154  Mit seiner kraftvollen Stimme beeindruckte Dr. Thomas Hetzendorfer. Bild: Füssener Heimatzeitung

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