Füssener Heimatzeitung Nr. 172

145 Füssener Heimatzeitung Nr. 172 vom März 2019 / II  Das Kleinod Badersee in Grainau. Bild: Füssener Heimatzeitung irdischen Quellen halten mit ihrer Wassertemperatur den See im Sommer kalt und imWinter eisfrei. So gilt es auch als Tipp, den See mitten im tiefsten Winter bei ho- hemSchnee zu besichtigen, denn, wenn alles weiß und jedes stille Gewässer zugefroren ist, gibt es diesen kleinen Bergsee, welcher sich gegen den kalten Atem des Winters standhaft wehren kann. In Privatbesitz Im Jahr 1871 erwarb der bayeri- sche Benefizienrat Glonn den See und errichtete an seinem Ufer ein noch heute bestehendes Hotel. Der See, der sich bis heute im Privatbesitz der früheren Ho- teleigentümer befindet, kann mit Booten befahren werden. Von hier bietet sich eine Aussicht auf die Zugspitze und den Waxen- stein. Dem Hotel angeschlossen ist die Akademie der bayerischen Genossenschaften. Eine hundert Meter hohe Fontäne war geplant Aufmerksam wurde Ludwig auf den See durch einen Werdenfel- ser Förster. Bei einer Wanderung soll Ludwig mit seiner Mutter Ma- rie eine gemütliche Brotzeit am See eingenommen haben und sie genossen das herrliche Berg- panorama und die Natur. Die Schönheit des Sees machte einen so tiefen Eindruck auf den König, dass er sich umgehend von einem Fischer auf demSee umherrudern ließ. Ludwig wollte sich ein An- wesen oder vielleicht ein kleines Schloss dort errichten lassen, doch dazu kam es leider nicht. Die Baumeister Ludwigs rieten ihm davon ab, da sie sich nicht imstande sahen, die vom König gewünschten Wasserspiele in Form einer hundert Meter hohen Fontäne nebst Grotte zu errichten. Der bestehende Wasserdruck rei- che für eine solche Anlage nicht aus. Somit kam es nicht zu dem Bau eines kleinen Schlosses. Doch Ludwig wollte gleichwohl diesem von ihm geliebten Platz ein kleines Denkmal hinterlassen. Er ließ westlich der kleinen Insel in fünf Meter Tiefe eine Bronze- statue in Gestalt einer Nixe in den See versenken. Die Statue ist unter Wasser zu bewundern und heute als die „Nixe vom Ba- dersee“ bekannt. Noch heute kann man zu ihr tauchen, um sie aus nächster Nähe zu bewundern oder gar zu berühren. Fortsetzung auf Seite 148

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==