Füssener Heimatzeitung Nr. 171

64 Füssener Heimatzeitung Nr. 171 vom März 2019 / I die ganze Stadt wimmelte nur so vor Menschen. Auf dem Platz vor der Spitalkirche und auf der Lech- brücke standen die Gläubigen Schulter an Schulter, auf jedem flach geneigten Schindeldach auf beiden Seiten der Lechbrücke sa- ßen Gläubige in dermaßen großer Zahl, dass man den Einsturz der Dachstühle befürchtete. Doch da- Die alteingesessenen Füssener wissen es noch Jeder nennt ihn Kalvarienberg. Dies ist auch richtig, seit auf die- sem Berg die Nachbildung der Passion Christi errichtet wurde. Doch der eigentliche Name dieses Berges gerät mehr und mehr in Vergessenheit. Nur noch die alt- eingesessenen Füssener erinnern sich an ihn. Damals war er noch völlig unbewaldet Hutlerberg ist sein Name. Man denkt sich nicht viel dabei, diesen Namen nicht mehr zu verwenden, doch die Auswirkung ist groß. Denn wenn die ganze junge Ge- neration diesen Namen nicht kennt, gerät er irgendwann voll- kommen in Vergessenheit. Da- mals war der Hutlerberg noch völlig unbewaldet und diente als städtische Viehweide. Von da hat er auch seinen Namen. Hutler kommt von hüten und der Name des Berges fand hier seinen Ur- sprung. Ein Berg mit Geschichte Zum Hutlerberg gibt es viele Ge- schichten. 1782 kam Papst Pius VI. nach Füssen. 18 Stunden lagen zwischen seiner Ankunft und Ab- reise und man sagt, diese Zeit zählt zu den glanzvollsten Epi- soden der Stadtgeschichte Füs- sens. Bevor Papst Pius VI. am 7. Mai 1782 Füssen wieder verlassen sollte, betrat er den Erker des hoch über der Lechhalde gele- genen Zimmers des St.-Mang- Klosters, wo er übernachtet hatte, um von dort aus seinen Segen zu spenden. Es herrschten da- mals eisige Temperaturen und der Himmel war regnerisch. Doch Fortsetzung von Seite 63  Hier sieht man den 1775 von Gottfried Bernhard Manskirsch gemalten Hutlerberg, hinter dem Hohen Schloss liegend. Damals war er noch vollkommen unbewaldet und diente als städtische Viehweide. Bildquelle: Archiv Stadt Füssen

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