Füssener Heimatzeitung Nr. 171

Der Fischer von Johann Wolfgang von Goethe Ein Bericht von Hermine Frey Serie: Gedichte Halb zog sie ihn, halb sank er hin Das Gedicht „Der Fischer“ von Johann Wolfgang von Goethe wurde 1779 ver- öffentlicht. Goethe schreibt über den Hochmut der Menschen, in dem Falle des Fischers und über eine mystische Begegnung mit den Wesen des Wassers. Der Dialog zwischen ihnen führt ihn zuletzt in ein tiefes Verständnis, sodass er halb hingegeben, und halb den Widerstand noch spürend, ins Wasser gleitet. Das Gedicht beschreibt wunderschön die Tiefe der Tiere im Wasser, ihre Not und ihre Hingabe an das Leben. Hier das Gedicht: DasWasser rauscht’, dasWasser schwoll, ein Fischer saß daran, sah nach dem Angel ruhevoll, kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, teilt sich die Flut empor; aus dem bewegten Wasser rauscht ein feuchtes Weib hervor. Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: Was lockst du meine Brut mit Menschenwitz und Menschenlist hinauf in Todesglut? Ach wüßtest du, wie’s Fischlein ist so wohlig auf dem Grund, du stiegst herunter, wie du bist, und würdest erst gesund.  Johann Wolfgang von Goethe, Bild: Pixabay  … du stiegst herunter wie Du bist und würdest erst gesund. Bild: Pixabay

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==