Füssener Heimatzeitung Nr. 171

132 Füssener Heimatzeitung Nr. 171 vom März 2019 / I Das erste Bild des Füssener Totentanzes Wie bereits angekündigt, veröffentlicht die Füssener Heimatzeitung in den nächsten Ausgaben in der historisch richtigen Reihenfolge jeweils ein Bild des Füssener Totentanzes, einem Monumentalkunstwerk des Füssener Künstlers Jakob Hiebeler (*unbekannt, + zwischen 1618 und 1623), das im Jahr 1602 entstand und zu den bekanntesten Totentänzen zählt. Zu besichtigen ist der Füssener Totentanz in der St. Anna-Kapelle. Ein Bericht von Uta Creutznacher Serie: Der Füssener Totentanz  Porträt von Papst Clemens VIII. in Hartgestein, Zeichnung von Jacopo Ligozzi 1600-1601 Bildquelle: Wikipedia, gemeinfrei Der Stellvertreter Gottes auf Erden führt den Totentanz an Der Papst als der in der Hierarchie des Mittelalters an erster Stelle Stehender, der Stellvertreter Gottes auf Erden, der Führer undWegweiser aller Christen, führt den Reigen des Totentanzes an, dem noch etliche andere folgen werden. Der Tod nimmt sie alle mit, egal welchen Standes, Geschlechtes oder Alters sie sind. Zeitgenössische Darstellung des damaligen Papstes Clemens VIII.? Der Papst, der zur Entstehungszeit des Füssener Totentanzes im Jahr 1602 regierte, war Papst Cle- mens VIII. (1592-1605). Tatsächlich weist das Bildnis im Füssener Totentanz eine gewisse Ähnlichkeit mit Bildern oder Skulpturen des Papstes auf. Der Papst ist mit all seinen Insignien dargestellt, mit seiner herrschaftlichen Papstkrone, der Tiara, dem päpstlichen Schlüssel und dem dreiarmigen Papst- kreuz. Es werden noch viele weitere Opfer folgen Der Tod hält in seiner Hand ein Stundenglas als Zeichen dafür, dass die Zeit um ist, es ist Zeit zu gehen, das irdische Leben hinter sich zu lassen. Er nimmt den Papst bei der Hand und führt ihn mit sich. Er wird noch viele, sehr viele, in diesen Reigen mit hinein holen, denn die damals gras- Der erste im Reigen ist der Papst

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