Füssener Heimatzeitung Nr. 170

86 Füssener Heimatzeitung Nr. 170 vom Februar 2019 / II Die Päpstin in Füssen Am 6. Mai 1782 kam Papst Pius VI nach Füssen, übernachtete hier, segnete vomSüderker des Klosters St. Mang aus eine unübersehbare Menschenmenge, die sich auf dem unbewaldeten Hutlerberg (jetzt Kalvarienberg) versammelt hatte, und reiste weiter nach Tirol. Nun, im Jahre 2018, kommt die Päpstin nach Füssen und etwa 10.000 Menschen sehen sie, denn ein Großteil der aufgelegten Karten für das Musical im Festspielhaus Füssen ist bereits verkauft. Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Fortsetzung auf Seite 88 Serie: Kultur Elektrisierendes Historiendrama "Die Neuinszenierung des Erfolgs- musicals ist für mich ein beson- derer Höhepunkt in diesem Jahr", sagt Regisseur Benjamin Sahler. Dies freut auch die Allgäuer, denn das Musical „DIE PÄPSTIN“, mit der Musik von Dennis Martin, kommt nach Füssen. Acht Auffüh- rungen zwischen dem 30. No- vember und dem 16. Dezember 2018 gibt es. Der Stoff rund um eine bemerkenswerte Frau, die für Selbstbestimmung, Liebe und für eine bessere Welt kämpft, ist elektrisierend. Die Legende von einer Päpstin im 9. Jahrhundert, die unter dem Namen Johannes VIII. die katholische Kirche führte, tauchte erstmals im 13. Jahrhun- dert auf und wurde über Jahr- hunderte hinweg weitergetragen. Wie sehr das Thema insbeson- dere Frauen und Mädchen emo- tionalisiert, zeigt sich aus den Verkaufszahlen des Romans von Donna W. Cross, der im Jahre 1996 veröffentlicht wurde. In einer Umfrage des ZDF landete die deutsche Übersetzung auf Platz zehn der Lieblingsbücher. Und auch der Film „Die Päpstin“ brach- te die Geschichte so lebensnah, dass Geschichten und Geschichte miteinander verwoben sind. Als Musical wurde das Stück erstmals 2011 im Schlosstheater Fulda ur- aufgeführt. Hauptdarsteller Hauptdarstellerin ist die 30-jäh- rige Allgäuerin Anna Hofbauer, die aus Marktoberdorf stammt. Sie ist einemMillionenpublikum als Bachelorette aus der gleich- namigen TV-Serie bekannt. Im Füssener Ludwig-Musical über- zeugt sie als umjubelte Kaiserin von Österreich - Sissi. Die Päpstin - hier kann Anna Hofbauer die gesamte Bandbreite ihres dar- stellerischen und musikalischen Könnens zeigen. Sie hat denWan- del von einemMädchen zu einer Frau darzustellen, die sich als Mann verkleidet und mit Intrigen, Mord und Totschlag zu kämpfen hat. Anna Hofbauer ist glücklich über ihre Rolle im Musical: „Ich finde, ‘Die Päpstin’ ist eines der besten Stücke, das je für eine Frau geschrieben worden ist. Ich habe vor Jahren das Buch gelesen und war fasziniert von der Ge- schichte der Johanna. Eine starke Frau, die Vorbild für viele Frauen und Mädchen ist.“ Seit sie die Titelfigur der „Päpstin“ spielt, er- hält Anna Hofbauer immer wieder E-Mails, die sich mit ihr über diese legendäre Frau des Mittel- alters austauschen wollen. Die Wiederaufnahme des Sensati- onserfolges ist ein besonderer Höhepunkt im Jahreskalender von Musicalfans, denn DIE PÄPS- TIN begeistert wie kaum ein an- deres Werk durch berührende Songs, aufwendige Kostüme und magische Bühnenbilder. Ein Ge- samtkunstwerk, welches die be- eindruckende Geschichte der Päpstin Johanna auf mitreißende Weise erzählt. Mit Anna Hofbauer, Jan Ammann, Uwe Kröger, Ale- xander Kerbst und Kevin Tarte in den Hauptrollen steht eine Star- besetzung auf der Bühne. Denn Jan Ammann als Gerold ist ein weiterer Star auf der Bühne und zählt zu den bekanntesten Mu- sicaldarstellern überhaupt. Er wurde zum klassischen Sänger ausgebildet, erhielt Stipendien an der Rice University in Houston und absolvierte Meisterklassen in New York, Leipzig und am Mo- zarteum in Salzburg. Seinen ers-

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