Füssener Heimatzeitung Nr. 170

setzung fand in Füssen um 10.30 Uhr eine Trauerfeier am Schul- hausplatz statt und Füssen war mit roten und schwarzen Fahnen geschmückt. Eisners Ehefrau flüchtete über Füssen und wurde dort von der Ehefrau des Bürger- meisters, Dr. Moser, für kurze Zeit aufgenommen. Das wurde später zu Dr. Mosers Ungunsten ausgelegt. Straßensperren in Füssen Als im April 1919 in mehreren bayerischen Städten die Rätere- publik nach kommunistischem Vorbild ausgerufen wurde, war es wieder Dr. Moser, der Ruhe bewies. Er setzte sich sofort mit Vertretern der SPD und den Ge- werkschaften zusammen und kammit ihnen überein, in Füssen jegliche Form der Radikalisierung zu vermeiden. Einfache Straßen- sperren wurden errichtet, die al- lerdings nicht gebraucht wurden. Hitler sorgt für Provokation Dr. Anton Englert hatte diesen Abend wirklich engagiert vorbe- reitet. Es gab einen Lichtbilder- vortrag mit vielen Fotos und Zei- tungsausschnitten aus der da- maligen Zeit. Stimmungsmäßig trugen auch die vielen, an einer Leine aufgereihten, Zeitungsaus- schnitte, die alle im Umfeld der Novemberrevolution erschienen waren, dazu bei, sich in die Zeit um das Kriegsende zurückzuver- setzen. Unterstützt wurde Dr. Eng- lert von Ruth Michelbach, Leiterin des Stadtarchivs Füssens, vor al- lem bei der Bereitstellung des interessanten, alten Bildmateri- als. Vor dem Rednerpult stand noch ein kleiner Tisch mit einer besonderen Zurschaustellung zweier Büsten: die eine stellte Reichspräsident Paul von Hin- denburg dar und die andere Adolf Hitler. Letzterer sorgte schon ein wenig für Aufruhr. Manch einer konnte nicht verstehen, warum man diesen ausstellte. Dr. Englert erklärte, dass beide, Hindenburg und Hitler, einen Teil deutscher Geschichte repräsentieren und den Übergang der Demokratie zur Diktatur Hitlers markieren. 1933 ernannte nämlich der da- malige Reichspräsident, Paul von Fortsetzung von Seite 65  Bekanntgabe der Eierabgabe im November 2018. Bild Füssener Heimatzeitung

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