Füssener Heimatzeitung Nr. 169

174 Füssener Heimatzeitung Nr. 169 vom Februar 2019 / I Von Aphrodite zu Jesus Ich sah Dich und das Feuer der Leiden- schaft entflammte. Jede Deiner Bewe- gungen zog meine Blicke an. Dein La- chen brachte mich zum Erbeben und der Gedanke daran, Dich zu berühren raubte mir die Nächte. Ich brannte! Sehnsucht zerriss mir die Brust. Meine Seele rief nach Dir, lass mich Dich lie- ben! O Du wunderschönes Wesen, lass mich Dich umarmen, Dich berühren. Lass mich Dich schmecken und umfan- gen. Erhöre mich! Ein Bericht von Friede Halevi Fortsetzung auf Seite 176 Serie: Römisch-katholische Kirche Eine Venus-Geweihte Afra, sie wurde im 3. Jahrhundert n.Chr. auf Zypern geboren, der Insel, wo Aphrodite dem Schaum des Meeres entstiegen sein soll. So wuchs die Kö- nigstochter eng verbunden mit der Liebesgöttin, deren Gegenstück in der römischen Mythologie die Venus ist, auf. Als Afras Vater, der König von Zypern, erschlagen wurde, floh sie mit ihrer Mutter Helaria nach Rom. Dort weihte Helaria ihre Tochter der Liebesgöttin Venus. Was bedeutet es eine Liebesdienerin zu sein Afra wurde hier in die Geheimnisse der Venus ein- geweiht, dies darf man jedoch nicht auf rein Sexu- elles reduzieren. Eine Liebesdienerin zu sein ist eine gewaltige Aufgabe. Aus religiösemHintergrund dient eine Frau der Göttin, indem sie die Menschen glücklich macht und sie liebt, voll Demut und Hin- gabe. Keine Exklusivität zählt, keine Ausgrenzung und Reduzierung. Nur das Gefühl hat Gewicht. Die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit des An- deren zu spüren und Lust zu empfinden dies zu erfüllen, ihm zu dienen und sich voll und ganz hinzugeben, das bedeutet es, eine Liebesdienerin  Die Heilige Afra auf dem Scheiterhaufen. Bild: Wikipedia, gemeinfrei Die heilige Afra

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