Füssener Heimatzeitung Nr. 169

162 Füssener Heimatzeitung Nr. 169 vom Februar 2019 / I Empathie und innerer Überzeugung. Die Hände in den Schoß legen wird er wohl nie können. Bestra- fung wäre es für ihn, wenn er nicht an neuen Ideen feilen dürfte. Richard Hartmann macht aber auch keinen Hehl daraus, dass er homosexuell ist. Dies spielte für ihn, seine Freunde und auch für seine Trachtenfreunde nie eine Rolle. Mit seinem Partner aus dem Bayerischen Wald lebt er seit 19 Jahren zusammen. Vor fünf Jahren haben sich die beiden in Füssen in einer Zeremonie amAlatsee verpartnert, bei der, geradezu selbstverständlich, auch seine Trachtlerfamilie dabei war. Trachtler mit Leib und Seele Richard Hartmann war von klein auf mit der Tradi- tionspflege verbunden. Seine Heidelsbucher Groß- eltern waren Gründungsmitglieder des Trachten- vereins „Burg Hopfen” und ebenso wie sein Vater engagierte Mitglieder bei den Hopfenern. So war es nur selbstverständlich für Richards Eltern, dass er bereits in jungen Jahren in die Jugend des Ge- birgstrachten- und Heimatvereins D’Neuschwan- stoaner Stamm Füssen ging. 1977 gab es die erste große Reise des Vereins nach Milwaukee/USA - eine aufregende Sache für den damals 14-Jährigen. Bereits zwei Jahre später wurde er 2. Schriftführer der Fiassar Trachtlar. Und natürlich auch begeisterter Tänzer, denn der junge Mann wurde höchst pro- fessionell vom langjährigen Vorplattler der Neu- schwanstoaner, Herbert Braun, zur Perfektion im kräfteraubenden Schuhplatteln ausgebildet. Fast jede Woche gab es umfangreiche Proben und  1967 Kindergarten, Füssen, Erster Auftritt von Richard Hartmann. Bildquelle: Kindergarten Füssen Fortsetzung von Seite 161  (v.l.) Klaus-Peter Bernhard und Richard Hartmann 1965 im Gasthof Krone. Bildquelle: Rosamunda Hartmann

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