Füssener Heimatzeitung Nr. 168

94 Füssener Heimatzeitung Nr. 168 vom Januar 2019 Vater und Sohn treffen sich im Gefangenenlager Nachdem er am 5. Oktober 1925 seine Frau Helene, geb. Leßenich, geheiratet hatte, zog er noch im selben Monat nach Trauchgau, um dort ein eigenes Friseurge- schäft zu eröffnen. Der „Bader Behr“ ist bei den älteren Trauch- gauern noch heute ein Begriff. Sie erinnern sich noch, wie sie als Kinder zu ihm in das Gebäude des Gasthauses Post gingen, wo er ein Zimmer als Friseurgeschäft gemietet hatte. Manche wissen auch noch zu erzählen, dass Xa- ver Behr ein ausgezeichneter Theaterspieler war. Ende der drei- ßiger Jahre zog Xaver Behr, mitt- lerweile Vater von zwei Söhnen, wieder nach Füssen. Er arbeitete zunächst in den Hanfwerken und wurde im Zweiten Weltkrieg ein- gezogen, wie auch sein Sohn Ludwig, der 1926 geboren war. Beide verschlug es zunächst in völlig andere Richtungen, bis sich Vater und Sohn am Ende des Krieges auf wundersame Weise in einemGefangenenlager in Hol- land gegenüber standen und es nicht fassen konnten, sich dort zu begegnen. Am 21. Mai 1945 wurden sie beide entlassen und konnten gemeinsam den Weg in die Heimat antreten. Das Geschäft vom Bruder übernommen Als Xaver Behr wieder in Füssen ankam, war auch sein Bruder An- ton als Kriegsteilnehmer bereits heimgekehrt, jedoch derart er- krankt, dass er das Geschäft des Vaters in Füssen nicht mehr be- Fortsetzung v0n Seite 93  Helene Behr, geborene Leßenich war gebürtig aus Münstereifel bei Köln. Bild: privat  Dieser kleine Motor war wohl einer der ersten Klein- motoren für Friseursalons. Heute ist er etwa siebzig Jahre alt. Mit ihm wurden die Rasierer angetrieben. Der Motor war an einer Decken- schiene befestigt und konnte so zu jedem Friseurstuhl hinbewegt werden. Der Motor ist heute noch funk- tionstüchtig und wird von einem Enkel von Xaver Behr gehütet. Bild: privat

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