Füssener Heimatzeitung Nr. 166

50 Füssener Heimatzeitung Nr. 166 vom Dezember 2018 / I Gar nicht so einfach Dem Ganzen auf die Schliche zu kommen, ist gar nicht so einfach, denn die meisten Dokumente der Stadt Vils sind im Archiv nahezu unverwendbar geworden. Viele der ursprünglichen Archive wurde leider, wie ein Dokument von 1560 aussagt, „durch unfleisig Zusehen und unordentliche Be- wahrung vor Ungewitter und Feuchtigkeit der Gemeuren“ fast unbrauchbar. Etwa hundert Jahre später zerstörte ein Großbrand den gesamten Ortskern von Vils. Damit gingen aufs Neue viele alte Schriften und die Stadtchro- nik verloren. Doch durch viel Glück ließen sich nach längerer Suche Überbleibsel der Doku- mente finden, die ein wenig über die Geschichte der Stadterhebung berichten können. Peter von Hohenegg Ritter Peter von Hohenegg, später dann zusätzlich „zu Vilsegg“, war der erste Hohenegger, der die Ortschaft Vils als Lehen verwal- tete. Es war zwischen den Jahren 1269 und 1284, als die Hohen- egger vom Fürststift Kempten mit der Herrschaft Vils belehnt wur-  Das Wappen der Stadt Vils ist dem der Herren von Hohenegg nachempfunden. Bild: Wikimedia Wie durch Freundschaft eine Stadt entsteht Jedes Mal, wenn man nach oder durch Vils fährt, liest man das Schild „Kleine Stadt mit großer Geschichte“. Meistens ist in den nächsten zwei Sekunden der Gedanke schon wieder verflogen. Doch wie gelangt ein solch kleiner, manchmal auch unscheinbarer Ort zu einem Stadtrecht? War es purer Zufall und Glück, große Intrigen oder doch etwas Einfacheres und Tieferes? Ein Bericht von Jonathan Vorich Serie: Vils den. Ab 1313 nahmen sie auf der Burg Vilsegg ihren ständigen Sitz, den sie bis zum Aussterben der Familie innehatten. Ab dem Zeit- punkt, als Peter von Hohenegg Vils verwaltete, strebte er die Stadtwerdung an. Wieso genau dies eines seiner Ziele war, ist

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==