Füssener Heimatzeitung Nr. 166

3 Füssener Heimatzeitung Nr. 166 vom Dezember 2018 / I Fortsetzung auf Seite 5 zen. Wie er da so leuchtend und glänzend in der Ecke stand und die Flammen der Kerzen sich in den bewundernden Augen der Kleinen spiegelte, war er schon Geschenk genug. Nun wurde zu- erst gesungen und das unter Lei- tung des Vaters Ulrich Schiegg, der eine recht kräftige Stimme hatte. Etwas Kleines hatte das Christkind doch gebracht und das erfreute die vier „Seachar- Mädla“ und ihren Bruder sehr, zumal dies keine Selbstverständ- lichkeit war. Das Geschenk be- stand aus einer Puppe, die kei- neswegs neu war. Es gab sie schon viele Jahre im Haus und sie gehörte allen Vieren zusam- men. Auch wenn diese Puppe schon etwas betagt war, kam sie jedes Jahr wieder unter den Christ- baum – denn schließlich bekam sie zu jedem Weihnachten ein neues Kleid, was den Mädchen sehr zur Freude gereichte. Das Kleid war von der Besa-Kathl, ei- ner ortsbekannten Störnäherin von Berghof, genäht worden, die jedes Jahr für zwei oder drei Wo- chen im See bei der Familie Schiegg war, um dort für die Fa- milie zu nähen. Ludwig Schiegg, der kleine Bruder der vier größe- ren Schwestern, erinnert sich vor  Ausblick vom Weiler „See“ oberhalb des heutigen Illasbergsees auf die Alpenkette. Es sind die Wiesen zu sehen, auf denen sich der heutige Illasbergsee, der 1954 entstand, befindet. Bild: privat

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