Füssener Heimatzeitung Nr. 166

139 Füssener Heimatzeitung Nr. 166 vom Dezember 2018 / I längsten Nacht des Jahres, die zugleich die Wende markiert, ab der die Nächte wieder kürzer und die Tage länger werden. Ursprüng- lich ist es der 13. Mondmonat und damit der Transformations- Monat, der wie die Percht für die Zeit des Übergangs, des Todes und der Verwandlung steht. So stehen am Anfang und am Ende dieses Monats besondere Rituale oder Feste der Göttin Percht als Inbegriff dieser Zeit. Am Anfang kommen die Bärbele und die Kloasa. Uraltes Volksgut Wenn man alte Volksbräuche er- forscht, um deren Hintergründe zu erschließen, ist es immer in- teressant, wie die Dinge entstan- den sind, wie sich Bräuche ent- wickelt und verändert haben, und es tun sich dabei Zusammenhän- ge auf, die wir oft gar nicht mehr nachvollziehen können. Doch ge- rade die Feste und Bräuche waren immer eine Möglichkeit für die Menschen, an tiefe Wahrheiten anzuknüpfen und Antworten zu Sie kommen aus dem Dunkeln Jedes Jahr, am Abend des 05. Dezember, erwacht in Füssen die alte Tradition des Kloasatreibens wieder zum Leben. Aus der Dun- kelheit kommen sie und in die Dunkelheit kehren sie wieder zu- rück. Sie gehören dem Reich der Percht an, sind aus ihremGefolge, wilde Gesellen. Die Percht, eine alpenländische Göttin, repräsen- tiert den dunklen Aspekt der Mut- tergöttin. Tod, Wiedergeburt und Verwandlung unterstehen ihr. Der Dezember ist der Monat mit der Fortsetzung auf Seite 140

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