Füssener Heimatzeitung Nr. 166

122 Füssener Heimatzeitung Nr. 166 vom Dezember 2018 / I Serie: Pinswang Immer wieder tauchen sie auf oder man stöbert in alten Schuhkartons unter dem Bett, wo so mancher alte Briefe oder Postkarten ordentlich verstaut hat. Beim Lesen und Stöbern begibt man sich auf eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, man hält inne und es tritt ein Moment der Entschleunigung ein. Warme, wohlige Gefühle kommen in einem auf, aber vielleicht auch manch schwere, wehmütige? So geht es einem, wenn man die vielen, schönen Ansichts- karten vom alten Weißhaus ansieht, die uns einen Blick in die alte Zeit gewähren, in der es noch nicht so hektisch zuging, in der man kein Vergnügungs- programm brauchte, sondern in der die Leute ge- mütlich auf der alten ungeteerten Landstraße ihre Sonntagsausflüge von Füssen aus zum Gasthaus Weißhaus machten und so manchen guten Tropfen „Roten“ die trockene Kehle hinunterlaufen ließen, wo eine gute Suppe mit Brot den ersten Hunger stillte. Vielerlei Postkarten mit lieben Grüßen wurden vomWeißhaus aus verschickt, welches eine Zeitlang auch Übernachtungsmöglichkeiten in freundlichen Zimmern anbot. Das alte Gasthaus Weißhaus Ein Bericht von Fabrizia Heyde Wo ist hier die Nostalgie geblieben? Diese Frage kann man sich schon stellen, wenn man heute kurz nach dem Grenzübergang in un- ser schönes Weißhaustal fährt. Einst weilte hier Prinzregent Luit- pold, der während der Jagd ras- tete, doch das ist leider nur eine Erinnerungen. Wo früher das be- liebte Gasthaus Weißhaus stand, ist heute bedauerlicherweise nur noch ein Parkplatz zu finden. Ei- nige Jahrzehnte stand das Haus leer und war nicht mehr in Be- trieb. Für viele glich es einer alten Ruine, wenn man kurz mit dem Auto vorbeifuhr, um in Österreich billiger zu tanken. Aber ist nicht eigentlich alles schön, was man

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