Füssener Heimatzeitung Nr. 165

21 Füssener Heimatzeitung Nr. 165 vom November 2018 Der Ehberg Bevor die Geschichte des Kur- parks beginnt, sollten einigeWor- te über die Entstehung und Be- schaffenheit des Ehbergs, erzählt werden. Die Geschichte des Eh- bergs beginnt vor rund 250 Mil- lionen Jahren. Zwischen den rie- sigen tektonischen Schichten des Kalkalpin, aus welchem die ho- hen Alpen, wie beispielsweise Säuling und Tegelberg, bestehen, kann eine dünne Schicht von Flyschgestein gefunden werden. Diese ist eine Schicht, bestehend aus Ton und Sandstein, die in unserer Umgebung selten vor- kommt. Sie ist hier nur in kleinen Hügeln, wie z.B. dem Ehberg, dem Frauenberg, dem Jagdberg oder dem Buchenbichl zu erken- nen. Diese sogenannten Flysch- Hügel sind in ihrer Beschaffenheit meist von schwacher Struktur und in ihrem schwachen inneren Zusammenhalt weicher und be- weglicher. Durch die Enge des nordsüdlichen Landes stapelten sich die Schichten aufeinander und die starke und schwere Kal- kalpinschicht nahm den Großteil ein, weshalb andere Schichten wie die genannte Flyschschicht, die Helvetikumschicht oder die Molasse kaum Platz einnahmen. Der Deutenhausener Steinbruch belieferte jahrhundertelang das Land mit Werksteinen, aus denen heute noch viele Feldkreuze, Grabsteine und Dengelsteine be- stehen. Ebenso wurde die Be- grenzungsmauer der Schlossauf- fahrt nach Neuschwanstein aus Molasse gebaut. Anschließend schliffen der ehemalige Lechglet- scher und der natürliche Lauf des Lechs das Land und speziell die Flyschhügel, wie den Ehberg, weich und glatt. Das Gebiet der Hügelkette unter dem heutigen Kurpark umfasst heute eine Flä- che von ungefähr 18 Hektar mit einer Länge von eintausend Me- tern und einer Breite von ca. zwei- hundert Metern. Die Höhe beträgt an manchen Punkten zwanzig bis dreißig Meter. Die Menschen Das Alpenvorland wurde dann vor circa 15.000 Jahren vom letz- ten Gletscher befreit und über die nächsten 5.000 Jahre siedel- ten sich Pflanzen aller Art, Tiere und schließlich auch Menschen an. Während die Menschen an- fangs Jäger und Sammler waren, begannen sie vor ca. 6.500 Jahren mit dem Ackerbau und der Vieh- zucht als wirtschaftlicher Grund- lage. Während menschliche Prä- senz durch alte Funde auf dem Feuerbichl bei Horn belegt werden kann, ist beim Ehberg nichts ge- funden worden. Wie der Feuer- bichl, der als Aussichtspunkt und Jagdplatz für Tiere diente, wird wahrscheinlich auch der Ehberg von dem Einen oder Anderen un- serer urzeitlichen Vorfahren auf- Fortsetzung auf Seite 22 Bild: Füssener Heimatzeitung

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