Füssener Heimatzeitung Nr. 164

26 Füssener Heimatzeitung Nr. 164 vom Oktober 2018 / II Pater Hildebrand Dussler Dem Benediktinerpater Hilde- brand Dussler, einemwahrhaften Gelehrten und profunden Kenner von Land und Leuten im bayeri- schen Schwaben, dem Land zwi- schen der Donau und den Alpen, verdanken wir hier eine beson- dere Sammlung. 1968 und 1972 veröffentlichte Dussler sein um- fangreiches, zweibändiges Werk „Reisen und Reisende in Baye- risch-Schwaben“, in dem insge- samt 105 Reiseberichte aus sieb- zehn Jahrhunderten enthalten sind. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um beliebige Be- „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Mit diesen Worten beginnt Matthias Claudius´ Gedicht „Urians Reise um die Welt“. In launigen Worten schildert der Protagonist Urian hierin seine Eindrücke von Menschen und Orten in aller Welt. Ein kleines Reisetagebuch in Gedichtform also, zur Un- terhaltung und Information für die Daheimgebliebenen gedacht. Das Reiseta- gebuch oder der Reisebericht hat sich nahezu schon zu einer eigenständigen Literaturgattung entwickelt. Schon immer wollten Reisende die Daheimgeblie- benen an ihren Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen, sei es um zu un- terhalten oder auch nur um das eigene Ansehen zu mehren. Angefangen von den römischen Geschichtsschreibern über Marco Polo bis hin zu den Bloggern der Gegenwart haben Tausende schon über nahezu jeden Fleck auf der Erde berichtet. Im Gegensatz zu uns, die wir heute in Sekundenschnelle und auf Knopfdruck sofort über eine Unmenge an Informationen über jedes beliebige Ziel auf der Erde verfügen können, war es in früheren Jahrhunderten schon etwas Besonderes, auf jemanden zu treffen, der über ferne Länder und Menschen berichten konnte. Wurde ein solcher Bericht dann auch noch niedergeschrieben, konnte man sicher sein, dass er einige Verbreitung finden würde. Anstelle des Rivalen versehentlich den Sohn getötet Ein Bericht von Magdalena Kienzle  Reisen früher ... Bild: Pixabay Serie: Füssener Geschichte