Füssener Heimatzeitung Nr. 164

136 Füssener Heimatzeitung Nr. 164 vom Oktober 2018 / II Subtropisches Klima Dieses junge Braunkohlevorkom- men bildete sich in einer subtro- pischen Warmzeit – auch Inter- glazial genannt – zwischen der letzten und der vorletzten Eiszeit. In dieser Zeit war das Allgäu kaum von einer afrikanischen Savanne zu unterscheiden. Auch der Fund von hier in unserer Region längst ausgestorbenen Tieren, wie bei- spielsweise dem europäischen Waldelefant, Antilopen oder dem Wollnashorn, bezeugten, dass hier am Fuße der Alpen vor etwa 80.000 Jahren ein subtropisches Klima existierte. Durch die da- rauffolgende Eiszeit wurde die Grasbaumsteppe mit zum Teil subtropischen Pflanzenarten un- ter den gigantischen Eismassen des Lechtalgletschers begraben und erheblichem Druck ausge- setzt, der unweigerlich zum Pro- zess der Inkohlung (Bildung von Kohle) führte. So alt und doch noch sehr jung Braunkohle, die annähernd 80.000 Jahre alt ist, als „jung“ zu bezeichnen, mag sich vielleicht  Das ausgestorbene Wollnashorn war lange Zeit auch hier bei uns im Allgäu beheimatet. Bild: Pixabay von hansbenn Braunkohleabbau in Buching Unter einer gewaltigen Eisdecke von etwa 700 Metern bildete sich in der Gegend, wo heute Buching liegt, vor rund 80.000 Jahren, unter Einfluss von enormem Druck, ein etwa drei Meter dicker Braunkohleflöz, eine Schicht nutzbarer Gesteine von großflächiger Ausdehnung. Für die Einheimischen war dieser Fund gerade in der Zeit nach demZweitenWeltkrieg, als das Brennmaterial knapp wurde, ein wahrer Segen. Ein Bericht von Ismael Seer Serie: Halblech (Buching und Trauchgau)

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