Füssener Heimatzeitung Nr. 163

48 Füssener Heimatzeitung Nr. 163 vom Oktober 2018 / I Er spricht nur eine Sprache und das aus Leidenschaft! Pius Lotter hat sich zeit- lebens geweigert, eine andere Sprache als den „Pfrontener Dialekt“ zu sprechen! Ein von Pius Lotter selbstgedichtetes Lied begann mit den Worten: „Auf Vatter! Zünd Latenao ao, dr Wög ischt weit und heehl. Die erschte Glogga heart ma schoa vo Kappl bis in’s Gschöö. Es ischt a Leite wundersam a Klang, so schea und fei, als käms vom Himl dunkt ös mir – do ra vom Aggestoi“. Pius Lotter liebte seine Heimat und sein Pfronten und umso schmerzhafter muss es für ihn gewesen sein, in den Krieg ziehen zu müssen, weg aus seiner geliebten Heimat, hinaus in die kalte Welt. Kriegserlebnisse Ein Bericht von Rahel Riemann Serie: Pfronten Pius Lotter - Teil 2  Pius Lotter (rechts) mit befreundeten Soldaten. Bild: Andrea Lotter Maschinenschlosser, der von der Technik nichts wissen will Als Pius mit der Schule fertig war, machte er eine Gärtnerlehre und anschließend war er auch als Ma- schinenschlosser tätig, doch, wie er später oft sagte, wollte er mit der Technik nichts mehr zu tun haben. Wenn man ihm den Motor aus dem Wagen klaue, so merke er es nicht, erzählte Lotter einmal im Witz. Vor dem Krieg gab es eine sehr hohe Arbeitslosigkeit und so verlor auch Pius Lotter seine Arbeit. Darum entschloss er sich kurzerhand, sich freiwillig zur Wehrmacht zu melden. Kurze Zeit später brach dann der Krieg aus und Lotter wurde zum Feu- erwerksmeister ausgebildet. Das heißt, er war der Munitionsfach- kundige in allen Fragen. Ein Schutzengel Pius Lotter hatte während dem Krieg wohl einen Schutzengel bei Fortsetzung auf Seite 50

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