Füssener Heimatzeitung Nr. 163

3 Füssener Heimatzeitung Nr. 163 vom Oktober 2018 / I Haus ging und man weniger Esser zu versorgen hatte. Natürlich woll- te Annas Vater, dass jedes „Mäd- la” in einen Hof einheiratete, was allerdings im Fall seiner Tochter Anna nicht geklappt hatte. Dieser Vater, der Großvater von Paula Kellner, hieß Caspar Vogel und war sowohl Bauer als auch Vieh- händler. In Staltannen hatte er einen Bauernhof gekauft. Vom Feldwebel Brenner auf die Welt gebracht Als Paulas Vater, Emil Köpf, bei der Stadt Füssen eine Stelle als Holzer bekam, sind sie nach Füs- sen gezogen. „Mutter ging dann in die Hanfwerke”, verriet Paula Kellner. Paula selber ist geboren im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten an einem Freitag, dem 9. Juni 1933, wahr- scheinlich im Mädchenheim in der Theresienstraße. Ganz genau weiß sie das nicht mehr. Zumin- dest war sie dort als Säugling in der Anfangszeit. Ihre Hebamme war „die Brennere”, wie sie in Füssen von allen genannt wurde. Die Brenner war bei Geburten Fortsetzung auf Seite 4  Mutter von Paula Kellner, Anna Köpf, geborene Vogel. Bildquelle: Paula Kellner immer wie ein Feldwebel. Bevor sie nichts zu Essen bekam, ging gar nichts, ganz egal wie stark die Wehen und die Not der Ge- bärenden waren. Zuerst musste gekocht werden oder es musste zumindest eine Brotzeit geben. „Brauchscht it so jammre, des andere hot dir o gfalla. Hob die it so!”, war ihr Wahlspruch. Also unter diesem Feldwebel kam Pau- la Kellner auf die Welt und ver-

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