Füssener Heimatzeitung Nr. 163

2 Füssener Heimatzeitung Nr. 163 vom Oktober 2018 / I Sie hat sich nicht beirren lassen In all den Jahren haben ihre Stoffe und ihre Zuschnitte die weibliche Welt Füssens gekleidet, einzig- artige Unikate geschaffen und dem Zeitgeist getrotzt. Dieser be- vorzugte die immer billiger wer- dende Einheitskleidung von der Stange. Aber der Familienbetrieb von Paula Kellner in der Brun- nengasse hat sich davon nicht beirren lassen und blieb sich und seiner Qualität bis heute treu. Mittlerweile hat ihre Tochter Eva Holzmann die Führung über- nommen. Aber Paula steht ihr immer noch zur Seite. Dass sie vor diesem Laden noch ein ganz anderes Leben hatte, das weiß wohl kaum einer. Die Wurzeln reichen bis Steingaden Doch beginnen wir ganz am An- fang, bei ihren Eltern, ihrer Ge- burt, ihrer Kindheit. Ein Leben, wie das von Paula Kellner, spannt sich auf über 85 Jahre. Eine lange Zeit, sagen die Einen, wie im Flug vergangen, sagen die Anderen. Und wenn man sich mit Paula unterhält und sie erzählen lässt, dann ist ihre Kindheit nur ein Wim- pernschlag entfernt und wir sehen sie aufwachsen, sehen ihre kleinen Kinderbäckchen, von der Kälte gerötet, sehen sie spielen im Hanfwerke-Kinder- garten und sehen sie verliebt ihrem Franz hinter- herschauen. Paula Kellner stammt aus ganz ein- fachen Verhältnissen. Ihre Mutter war Anna Köpf, geb. Vogel, aus Staltannen, geboren 1905. Ihr Vater, Emil Köpf aus Lauterbach, wurde 1903 ge- boren. Die beiden kleinen Ortschaften liegen quasi nebeneinander und gehören zu Steingaden. In der Familie der Mutter waren sie 14 Kinder, „acht Mädla und sechs Buaba”, erzählt Paula Kellner. Und man kann sich vorstellen, dass es das größte Glück war, wenn wieder eines der Kinder aus dem Fortsetzung von Seite 1  Familie von Paula Kellner, v.l.n.r.: Paula Kellner, geb. Köpf, Anna Köpf, geb. Vogel, Emil Köpf senior, Emil Köpf junior. Bildquelle: Paula Kellner  Vater von Paula Kellner, Emil Köpf. Bildquelle: Paula Kellner

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