Füssener Heimatzeitung Nr. 162

77 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018 Das Leprosenhaus Wenn man im 14. Jahrhundert Klappergeräusche hörte, lief man erschrocken davon. Zu dieser Zeit hatte Lepra ihre größte Ausbreitung in Europa und Erkrankte mussten sichmit einer Klapper erkenntlich machen, um damit andere Menschen vor sich zu warnen. Die Stadt Füssen hatte aus diesem Grund im Jahr 1300 ein Leprosenhaus in der heutigen Ti- roler Straße erbaut. Friedhof und Kapelle Dazu gehörte eine Kapelle und ein Friedhof, denn die Erkrankten und Aussätzigen durften nicht in- nerhalb der Stadt bestattet werden. Im Jahr 1683 wurde diese Kapelle von dem Baumeister Johann Erst eine Kapelle, dann eine Kirche. Die Zu-Unserer-Lieben-Frau-am-Berg- Kirche steht am Fuße des früheren Hut- lerberges. Erst war diese Kirche für die Aussätzigen da und wuchs dann so weit heran, dass sie auch für Pilger Nächtigung und Schutz vor Unwetter bot. Mit der Zeit kamen auch Verände- rungen für die Gebetsstätte, dennStadt- pfarrer Johann Baptist Graf ließ im Jahr 1840 die Kirche umgestalten. Ab diesem Zeitpunkt war sie Teil des neu ge- schaffenen Kalvarienbergs und dessen erste Station. Die Umgebung der Zu-unserer- lieben-Frau-am-Berg-Kirche soll Bodendenkmal werden Ein Bericht von Friede Halevi Serie: Römisch-katholische Kirche  Der Anfang des Kalvarienbergs mit der Zu-Unserer-Lieben-Frau-am-Berg-Kirche Fortsetzung auf Seite 78

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