Füssener Heimatzeitung Nr. 162

65 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018 ist, dass man in gewisser Weise abstumpft und proletenhaft wird. Es spiegelt natürlich auch die kollektive Not der heutigen Ju- gendlichen wider, die keine Ziele und Träume haben. Wer will schon alt werden – frei nach einem deutschen kritischen Rapper! In- bist ja auch noch nicht mal tin- derjährig. Und fang jetzt ja nicht an groß zu (trump)eten und fal- sche Versprechen wie Trump zu machen, das glaubt Dir eh keiner. Aber hey Bro, I bims Dein Freund, ist nur nen gut gemeinter Rat vong mir! Sprache ist das Haus des Seins Was hier für den ein oder anderen vielleicht witzig klingen mag, ist bei näherer und kritischer Be- trachtung eigentlich gar nicht so witzig. Die heutige Jugendsprache zielt darauf hin, Gefühle zu ver- meiden und immer cool zu sein. Es bleibt wenig Platz für Tiefe und Niveau, weil das ja ein biss- chen Schwere und Leidenschaft mit sich bringen könnte. Man könnte auch sagen, dass diese Sprache eine Flucht und ein Tor in diese coole, kühle Welt ist. Spricht man so, gehen die uner- füllten Sehnsüchte und Wünsche verloren, bzw. werden sie einfach zugedeckelt. Das Resultat davon teressant ist auch, dass jeder zweite Satz eine Beleidigung und Verletzung beinhaltet, was heut- zutage aber ganz normal scheint. Alle tun so, als ob es ihnen nichts ausmacht, derweil leidet jeder still und heimlich hinter der Fas- sade! ■  Mädchen mit ihrer Fassade  Viele Jugendliche verstecken sich hinter der virtuellen Sicherheit ihrer Handys, in der es keine verletzenden Sprüche gibt

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