Füssener Heimatzeitung Nr. 162

59 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018 Ein Stinktier im Paket Auch über die Post wurden dem Josef Schmalzbauer Tiere zum Präparieren zugesandt. In dem Paket befand sich dann nicht das ganze Tier, sondern nur der Kopf und das Fell. Es handelte sich um zwei Schneeziegen aus Kanada. Beim Zoll wollte man auf jeden Fall wissen, was denn in dem Paket drin sei und da der Josef Schmalzbauer sich nicht ganz sicher war, wie der Zoll zu einer solchen Lie- ferung steht, meinte er zu dem bearbeitenden Be- amten: „Da ist ein Stinktier drin. Wenn ich das jetzt aufmache, dann stinkt es tagelang hier im Raum.“ Daraufhin wollte natürlich keiner mehr die Lieferung näher in Augenschein nehmen. Naturschutz als neuer Kunde Den Beruf des Tierpräparators gibt es heute immer noch, die gesetzlichen Bestimmungen sind aller- dings viel höher und ausgefeilter, weil der Arten- schutz ein wichtiges Thema ist. Es arbeiten aber nicht viele Menschen in diesem Beruf. Deutsch- landweit gibt es noch etwa 300 Tierpräparatoren, zu Zeiten von Josef Schmalzbauer waren es erheblich mehr. Viele arbeiten in Museen oder in wissen- schaftlichen Instituten. Gerade auch Naturschutz- organisationen gehören aktuell zu den klassischen Klienten, denn sie wollen den Menschen die Tiere im wahrsten Sinne des Wortes nahe bringen. Den klassischen Tierpräparator, wie Josef Schmalzbauer einer war, trifft man nur noch sehr selten an. Auch an Schaufenstern mit den ausgestopften Tieren, die für viele ältere Menschen früher gang und gä- be waren, kommt man heute kaum mehr vorbei. ■  Auch ein Mufflon wurde von Josef Schmalzbauer präpariert

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