Füssener Heimatzeitung Nr. 162

54 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018  So sah die Brunnengasse 10 aus, bevor Josef Schmalzbauer mit seinem Geschäft dort einzog „Ich kann mich noch erinnern, jeden Sonntag, wenn man in die Kirche gegangen ist, ist man beim Schmalzbauer seinem Schaufenster vorbeigegangen und ist dort fasziniert stehen geblieben“, erinnert sich eine Füssenerin. Was gab es denn da so Interessantes zu sehen? Josef Schmalzbauer hatte früher in Füssen in der Brunnengasse 10 ein Geschäft für Tierpräparation und eine Tierhandlung. Fortsetzung auf Seite 56 Josef Schmalzbauer – früher Tierpräparator in der Brunnengasse Ein Bericht von Uta Creutznacher In der Ecke saß der Wolpertinger In der Tierhandlung bekam man Wellensittiche, Goldhamster, Mäuse, aber auch Angelzubehör und Angelköder. Und natürlich hatte er im Schaufenster diverse Tierpräparate ausgestellt: Vögel, Mäuse, Eulen, Iltisse und nicht zu vergessen, den berühmten Wolpertinger. Das bayerische Fa- belwesen, ein Mischwesen, das unterschiedlich aussehen konnte, beispielsweise wie ein Eichhörn- chen mit Entenschnabel und ei- nem kleinen Geweih, saß immer in der Schaufensterecke. Umzug nach Hohenschwangau Heute ist Josef Schmalzbauer 85 Jahre alt und wohnt mit seinem Sohn Hubert in Vils. Sein Geschäft in der Brunnengasse in Füssen hat er schon lange nicht mehr. Das Haus Brunnengasse 10 wurde vor etlichen Jahren abgerissen und neu gebaut. In diesem Zuge musste Josef Schmalzbauer auch sein Ladengeschäft aufgeben. Er zog nach Hohenschwangau um. Dort waren die Ladenräume aber auf Dauer zu klein, um Tierprä- parationen vornehmen zu kön- nen. So gab er schließlich das Geschäft auf. Serie: Schindau Seine Liebe galt immer der Natur Der im Jahr 1933 geborene Tsche- che aus Brünn war mit seinen Eltern nach Deutschland gekom- men. Er lebte zuerst im Schwä-

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