Füssener Heimatzeitung Nr. 162

also „Schwangau“ fälschlicher- weise für den Nachnamen und trug dann in sein Formular die amerikanisierte Fassung „Swan- go“ ein. Hinfort hießen die Ein- wanderer in den USA „Swango“. Vielhundertjährige Präsenz Nun, wie kamen die Swangos darauf, dass sie von den Rittern von Schwangau abstammen? Si- cherlich war es nicht ihr neuer Nachname, der sie dazu brachte, dies zu behaupten. Und natürlich wussten sie, dass keiner von ih- nen anhand von Kirchenbuch- einträgen oder anderer Urkunden eine durchgehende Ahnenlinie bis zu den Rittern von Schwangau nachweisen konnte. Immerhin gibt es in den Schwangauer Kir- chenbüchern Eintragungen erst ab Anfang des 17. Jahrhunderts und die erbberechtigte Hauptlinie der Ritter von Schwangau ist ja bereits 1536 (Ritter Georg von Schwangau) ausgestorben. So ist klar, dass eine Ahnenverbin- dung von Schwangauer Bürgern zur Sippe der Ritter von Schwan- gau nicht rekonstruierbar ist. Wa- rum also dann diese Behaup- tung? Alleine die vielhundertjäh- rige Präsenz des Schwangauer Rittergeschlechts in diesem Ge- biet legte für die amerikanischen Swangos aber die Wahrschein- lichkeit nahe, dass sie - wie auch alle anderen Schwangauer Ur- sippen - irgendwie von diesem abstammen. 18 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018 Fortsetzung auf Seite 20 Wer sind denn die Swangos? Der Nachname „Swango“ hört sich ja schon mal vielverspre- chend an. Doch das Wissen über die Entstehung des Namens lässt die gerade noch vermutete Na- mensverbindung zu den Rittern von Schwangau in sich zusam- menbrechen. Einige Schwangauer aus ganz normalen Schwangauer Familienmit ganz normalen Nach- namen entschlossen sich vor lan- ger Zeit, ihre Schwangauer Heimat zu verlassen und nach Amerika (USA) auszuwandern. Bei der Ein- wanderung in die USA passierte dann bei der Personenerfassung ein Missverständnis. Die zustän- dige Behörde verwechselte die Angabe des Herkunftsortes „Schwangau“ mit der Nachna- mensangabe. Der Beamte hielt Es ist schon viele Jahre her (ich schätze über zwanzig Jahre), da brachte die US- amerikanische Swango-Sippe ein Ahnen- und Familienbuch heraus, in dem sie die Ergebnisse ihrer Ahnen- und Familienforschung veröffentlichte. Da die Swango-Sippe von Schwangauer Auswanderern abstammt, haben sie ihr Buch auch nach Schwangau geschickt. Dort wurde ihr Buch mit Freude aufgenommen. In dem Buch behaupteten die Swangos, dass sie direkte Nachkommen der Ritter von Schwangau sind. Dazu gab es einige Schwangauer, die das nur müde belächeln konnten. Warum stammen wohl alle alten Schwangauer Familien von den Rittern von Schwangau ab? Ein Bericht von Rudolf Wiegmann Serie: Ritter von Schwangau

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