Füssener Heimatzeitung Nr. 162

14 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018 Kloster St. Mang von Hunnen verwüstet? Zahllose Legenden ranken sich um die Horden, die im 5. Jahr- hundert aus demOsten zunächst die Goten, dann die Germanen und schließlich die Römer über- fielen. Ihre ungewöhnlichen Fä- higkeiten, ihr Mut und ihre Wild- heit machten die Hunnen zu ei- nem gefürchteten Gegner. Hinzu kam, dass sie fremdartig geklei- det waren, lange Haare und Zöpfe trugen, aber keine Bärte. „Sie sind abstoßend, hässlich und widerwärtig wie zweibeinige wil- de Tiere”, schrieb gegen Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. der römische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus. Und sie machten vor nichts Halt, selbst vor Heiligtümern nicht. Und eines dieser Heiligtümer soll unser Füs- sener Kloster St. Mang gewesen sein, laut Abt Ammann … König Pippin I. als Retter in der Not In der vorletzten Ausgabe der Die Hunnen faszinieren die Menschen seit vielen Jahrhunderten. Ihr Auftritt in der Weltgeschichte war wie ein kurzes Wetterleuchten. Bis heute ist unser Bild von den Hunnen von finsteren Vorstellungen geprägt. Wir sehen blutrünstige Horden aus den Steppen Asiens ins friedliche Europa einfallen, ein Volk aus Kriegern, die eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Ihr Image ist denkbar schlecht. Hunnen verwüsten Füssener Kloster Gerücht oder Wahrheit? Ein Bericht von Monika Philipp  Das Kloster St. Mang Heimatzeitung wurden ja die bei- den Büsten in der Toreinfahrt des Klosters St. Mang beschrieben. Sie prangen dort auf der rechten Seite. Die eine stellt Kaiser Karl den Großen dar, die anderen Kö- nig Pippin I., seinen Vater. Beide werden hier als Stifter des Klos- ters gewürdigt. Und über diesen König Pippin, den Vater Kaiser Karls des Großen, weiß Abt Am- mann in seiner Klosterchronik Anfang des 17. Jahrhunderts zu berichten, dass dieser das Klos- ter, das die Hunnen verwüstet hätten, wieder aufbauen ließ. Ammann schreibt in seiner Chro- nik: „Denn um das Jahr 758 (n. Chr.) verwüsteten Hunnen, heid- Fortsetzung auf Seite 16 Serie: Kloster St. Mang in Füssen

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