Füssener Heimatzeitung Nr. 162

137 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018 schaftlichen Bestrebungen und auch an Familiennamen. Viele deutsche Grafen haben einst Teile von Slowenien beherrscht, zum Beispiel die Andechser oder die Ursberger aus dem Großraum Augsburg, mit denen er sich stark identifiziert. Sein Vater hat einst auf einem Bauernhof gearbeitet, der unter „Auersberger“ Herr- schaft war und seine Band in Slowenien heißt daher heute noch so. Slowenien war 1.000 Jahre unter Habsburger Herrschaft und gehörte zum Reich Karls des Großen. Freudig erzählt Marjan Jamnik, dass Slowenien und Bay- ern gemeinsame Geschichte ha- ben. Geschichte und Tradition liegen ihm am Herzen und wie er sie liebt, spürt man in jedem seiner Worte. Sein Name ist Marjan Jamnik Er ist nicht, wie man denken mag, ein ursprünglicher Bayer. Er kommt aus der Oberkrain, dem alpenländischen Teil von Slowe- nien. So mancher erkennt es viel- leicht an der Tracht. Sie erinnert zwar an heimische Trachten, zeichnet sich aber durch die roten Fransen an den Schultern, die hohen Stiefel und die lange weiße Unterhose aus. Sein Name ist Marjan Jamnik. Die Slowenen zieht es nach Bayern Marjan erzählt, dass im Gegen- satz zu den Serben und anderen slawischen Völkern, die es immer nach Russland gezogen hat, die Slowenen immer einen Zug nach Deutschland hatten. Das erkennt man an der Mentalität, an wirt-  Ein durch und durch freundlicher Musiker Original Oberkrainische Musik Die Musik, die er spielt, ist typisch slowenisch, genauer gesagt, ty- pisch oberkrainisch. Geprägt hat sie vor allemSlavko Avsenik (ge- sprochen Slaoko Ausenik) um das Jahr 1953, der dabei jedoch an alte slowenische Volksmusik anknüpfte. Marjan Jamnik hat für einen richtigen Musiker erst un- gewöhnlich spät angefangen, sel- ber ein Musikinstrument zu spie- len. Mit 18 Jahren brachte er es sich selber bei und spielt auch bis heute noch ohne Noten. Er hat die Musik einfach gehört, hat es probiert, geübt und schließlich gekonnt. Dass er keine Musik- schule besucht hat, hält man kaum für möglich, wenn man ihn hört, wie er seine Musik mit sol- cher Sicherheit und Leidenschaft Fortsetzung auf Seite 138

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