Füssener Heimatzeitung Nr. 162

111 Füssener Heimatzeitung Nr. 162 vom September 2018 leuchten mir unermüdlich den ach so dunklen und holprigen Weg. Ich beschließe noch einmal kurz Rast zu machen und erlaube meinem Pferd, sich ein wenig auszuruhen und etwas zu trinken. In der Nacht wirkt die Tiroler Stra- ße schon ein bisschen unheim- lich, vor allem, da ich kurz vorher am Leprosenhaus der Kranken und Aussätzigen gegenüber „Zu- Unserer-Lieben-Frau-am-Berg-Kir- che” vorbeikam. Im Inneren konn- Ankunft Als ich endlich in später Abend- dämmerung mit meiner Lieferung erlesenster Südtiroler Weine, wunderbarem Haller Salz, edlem Leder, frischen Stoffen und kost- baren Pelzen im Karren Füssen von Pinswang her erreiche, ist mein vorne am Fuhrwerk ange- spanntes Pferd zu Recht erschöpft und müde. Es war eine lange und beschwerliche Reise. Die Luft riecht kühl, jedoch ist die Nacht herrlich klar und die Sterne be- te ich noch das eine oder andere Kerzenlicht flackern sehen und ein paar Silhouetten hinter dem Vorhang wahrnehmen. Irgendwie kommt mir dieser Ort immer nicht ganz geheuer vor, daher zog ich schnell weiter. Euch Jüngeren dürfte dieses Haus ja leider nicht mehr bekannt sein, da das Le- prosenhaus schon Jahre vor Eurer Zeit abgerissen wurde.  Hier ungefähr stand früher das Lechtor Stadtarchiv Füssen, 1900 oder 1910 Fortsetzung auf Seite 114

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