Füssener Heimatzeitung Nr. 161

80 Füssener Heimatzeitung Nr. 161 vom August 2018 / II byterium blieb als Sakristei er- halten und das alte Kirchenschiff wurde als Chorraum in den Neu- bau integriert. Im Jahre 1682 er- folgte die Errichtung des Turmes. Am 09. Mai 1685 schließlich fand die feierliche Weihe der neuen Wallfahrtskirche St. Coloman durch den Augsburger Weihbi- schof Eustach Egolph von Wes- ternach statt. Die Lieblingskirche von Ludwig Der spätere König Ludwig II. von Bayern und sein Bruder Otto leb- ten in ihrer Kindheit und Jugend auf Schloss Hohenschwangau. Schon früh zeigte sich in dem kleinen Ludwig seine Liebe für Literatur und Baukunst. Ludwig wird in seiner Kindheit und Ju- gend und auch später in seinen Jahren als erwachsener Mann häufig in der Wallfahrtskirche St. Coloman aufzufinden gewesen sein. Denn für Ludwig als reli- giösen Menschen und als großen Liebhaber der Kunst wird die Kir- che St. Coloman mit ihrer baro- cken Innenausstattung und ihrer einzigartigen Schönheit wie ein Magnet gewirkt haben. Die feinen Stuckarbeiten von Johann Schmu- zer besitzen in ihrer Besonderheit eine ganz eigene Art der Magie und Anziehung. Gerade Ludwig, welcher sein Leben lang als Ver- ehrer von Schönem bekannt war, wird dieser Anblick und diese Ästhetik der Wallfahrtskirche tief ins Herz gedrungen sein. Nicht ohne Grund bezeichnete Ludwig selbst St. Coloman als seine Lieb- lingskirche. Schwangauer lieben Ludwig Zuerst unterstützte Ludwig die Bauarbeiter und Einwohner Schwangaus finanziell durch den Bau seines Märchenschlosses Neuschwanstein. Er bezog Ma- terialien und Arbeitskräfte aus der hiesigen Bevölkerung und dem Umland und war so eine starke wirtschaftliche Stütze für die gesamte Gemeinde und ihre Einwohner. Zusätzlich ließ König Ludwig II. von Bayern der Ge- meinde Schwangau immer eine besondere Intensität seiner Zu- neigung erkennen. Und schließ- lich, nach seinemTod, unterstützt Ludwig posthum noch die Ein- wohner Schwangaus durch den  Der Stuckateur Johann Schmuzer gab alles für die Wallfahrtskirche St. Coloman. Fortsetzung von Seite 77

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