Füssener Heimatzeitung Nr. 161
34 Füssener Heimatzeitung Nr. 161 vom August 2018 / II Blick von Osten auf die Ruine des Bergfriedes von Vilsegg auch die Berge und das Ländliche, eine Leiden- schaft, die sie ihrem Sohn Ludwig weitergab. Fortsetzung von Seite 33 Ludwig kletterte auf den Mauern von Vilsegg Als 16-Jähriger soll Ludwig, der spätere König Ludwig II., begeistert mit seinem Bruder Otto auf den alten Mauern der Ruine Vilsegg geklettert sein. Die Burg Vilsegg ist eine ehemaligeWehranlage und liegt etwa einen Kilometer nordwestlich von Vils, zwischen Pfronten und Füssen, wenige hundert Meter von der deutsch-österreichischen Grenze entfernt. Die Ruine ist eine ehemalige Höhenburg und steht auf einem felsigen Hügel des Salober- Berges. Der Burghügel fällt ringsum steil ab, dadurch war die Veste trotz ihrer relativ niedrigen Lage über dem Tal nur schwer angreifbar. Die Burg dürfte um 1220/30 errichtet worden sein. Der Na- menspate der Burg war Heinrich von Vilsegg, ein Dienstmann der Herren von Hohenegg, die wie- derum Lehnsmänner des Stiftes Kempten waren. Von der relativ kleinflächigen Burg ist im Wesent- lichen nur der mächtige, sechsgeschossige Bergfried erhalten. Der Turm scheint zumindest zeitweise bewohnbar gewesen zu sein, worauf Fensteröff- nungen hinweisen. Diente Burg Vilsegg als Inspiration für Neuschwanstein? Ludwig II. war als Jugendlicher sicherlich begeistert von dieser alten Ruine mit den zahlreichen Ge- schichten von Rittern und Helden, die dort lebten. Von dort oben hatte er eine wunderschöne Aussicht, Zwischen diesen Bäumen sollen königliche Feste mit dem Volk stattgefunden haben
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