Füssener Heimatzeitung Nr. 161

186 Füssener Heimatzeitung Nr. 161 vom August 2018 / II Die bayerischen Könige machen sich beliebt Durch die Missernten der Jahre 1845 und 1846 herrschte im Außerfern eine große Hungersnot. Mehrere Hilfsgesuche an den Kaiserhof in Wien blieben unbeantwortet. Und so war die große Masse der Außerferner auf die Selbsthilfe ange- wiesen. Sie gingen zum „Schwärzen“. Schmugg- lertrupps von bis zu 40 Mann schüchterten die Grenzposten ein und brachten aus dem Allgäu le- bensnotwendiges Getreide. Die Wende kommt 1847 durch König Ludwig I. von Bayern. Er öffnet die Grenzen, damit die Außerferner sich legal auf den Märkten in Füssen und Kempten mit Getreide versorgen können. Die ganze Bevölkerung jubelt. König Ludwig I. und sein Sohn Maximilian II. von Bayern werden als Retter in der Not gefeiert. Franz Xaver Hauser Dies vorausgeschickt, kann man sich vorstellen, welcher Not und welchen Entbehrungen die Men- schen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Tiroler Grenzgebiet ausgesetzt waren. In der Der Schicksalsweg des Franz Xaver Hauser aus Pinswang Bayern – ein Königtum von Napoleons Gnaden und deswegen Napoleon zum Tribut verpflichtet. Als die Söhne der ebenfalls unterworfenen Tiroler zum Wehrdienst für die Kriege Napoleons eingezogen werden, kommt es im Jahr 1809 zum Aufstand gegen die verhassten Franzosen und deren bayerischen „Steigbügelhalter“. Doch wurden über die feindlichen Linien hinweg trotzdem gutnachbarschaftliche Beziehungen zwischen den Bayern und den Tirolern ge- pflegt. Es gab einen gut organisierten Schmuggel mit Salz und Getreide. Und natürlich ging dieser Schmuggel auch über Pinswang. Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst kleinen Pfarrei Pinswang, nahe der Landesgrenze zwischen Tirol und Bayern, wird im Ortsteil Ober- pinswang, Hausnummer 12 (heute Hausnummer 14) am 15. April 1812 Franz Xaver Hauser geboren. Er ist der Sohn von Gerard Hauser und Maria Anna Hauserin. Die Familie Hauser gehört zu den Urge- schlechtern in Pinswang, denn der Familienname Hauser taucht bereits 1475 in Pinswang auf und bis heute hat sich der Hausname „Hauser“ erhalten. Doch Franz Xaver Hauser ist kein erstgeborener Sohn. Vor ihm wurde am 29. Juni 1807 sein älterer Bruder Sebastian geboren. Und es gibt noch die Schwestern Konorata (1802), Otilia (1803), Christina (1805), Veronika (1813), Helena (1815) und Maria Ana (1818). Viele Kinder, die sicher nicht nur einmal hungrig ins Bett geschickt wurden. Wie soll ein kleiner Hof so viele Menschen ernähren? Es ist das harte Los des nachgeborenen Sohnes, dass er nicht den elterlichen Hof erbt, sondern sich an- derweitig verdingen muss. Und so mag Franz Xaver Hauser über den Bau der Fürstenstraße zwischen Serie: König Ludwig II. von Bayern

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