Füssener Heimatzeitung Nr. 161
Füssener Heimatzeitung Nr. 161 vom August 2018 / II Richard Wagner (1871) konnte mit Geld nicht umgehen - Foto von Franz Hanfstaengl, Wikipedia, gemeinfrei Schon als junger Mann empfand Ludwig eine tiefe Liebe zu Wagner - Foto von Joseph Albert, „Ludwig II. König von Bayern“, Wikipedia, gemeinfrei Fortsetzung auf Seite 103 ten, er habe einen epileptischen Anfall. Ludwigs Gefühle waren so stark, dass sein ganzer Körper vor Verzückung bebte. Endlich kommt Wagner nach München Ludwigs Sekretär Freiherr von Pfistermeister wurde vom König geschickt, doch endlich den her- beigesehnten Richard Wagner nach München zu seiner Majestät zu bringen. Nachdem von Pfis- termeister den heiß ersehnten Komponisten gefunden hatte, fuhren beide unmittelbar zum wartenden König. Dort trafen sich der Meister und der Liebende für eineinhalb Stunden und unter- hielten sich. Der König bot Wagner an, ihm alle Sorgen zu nehmen und tilgte daher alle Schulden Wagners. Denn Wagner war auf der Flucht vor seinen Gläubigern. NachdemWagner dann auch nach Berg amStarnberger See gezogen war, trafen sich die beiden Mu- sikbegeisterten täglich, um stun- denlang über Wagners Opern zu fachsimpeln. Der Ring entflammte Ludwig II. besonders Ludwig II. war von dem Opernzy- klus „Der Ring des Nibelungen” derart begeistert, dass er die Rechte von Wagner für 30.000 Gulden kaufte. Außerdem ließ der König in München ein Theater planen, in dem der Ring dann vervollkommnet werden sollte. Ludwig engagierte den renom- mierten Architekten des Histo- rismus, Gottfried Semper, um ei- nen Palast für Wagners Schöp- fungen zu kreieren. Doch dieses Projekt scheiterte, da die Münch- ner Bevölkerung mit RichardWag- ner einfach nicht warm werden wollte.
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