Füssener Heimatzeitung Nr. 160

78 Füssener Heimatzeitung Nr. 160 vom August 2018 / I Zu Tode erschrocken Waaaauuuu ... waaaauuuu ... Grrrrrrr: Direkt einen gefühlten Meter neben mir hatte sich ein Schäferhund angeschlichen und bellte mich dann brutal laut an. Ich zuckte zusammen, erschrak zu Tode. Es dauerte einen Mo- ment, bis ich realisierte, dass da noch ein stabiler hoher Zaun zwi- schen uns war. Meinen Freunden ging es genauso. Wir waren ja tolle starke Jungs, die sich nicht anmerken ließen, wie erschro- cken sie waren und dass sie ei- gentlich vor Angst zitterten. Wir taten so, als ob nichts wäre und liefen den Zaun entlang weiter bis zum Ende des AÜW-Areals. Der Hund quoll über vor Aggres- sivität und bellte, schnaubte und 1967: Ein Schrecken, den jeder kannte Ein Bericht von Rudolf Wiegmann Wohl alle alten Füssener kannten es: Es waren die Jahre um 1967. Sonntags- Spaziergänge, wo man zu Fuß von zuhause los lief, waren damals, in der Zeit als nur wenige ein Auto hatten, fast in jeder Familie üblich. Eine der beliebtesten Wegstrecken verlief über das Allgäuer Überlandwerk (AÜW) oder an diesem vorbei auf dem breiten Weg in Richtung Horn. Viele haben dabei den Weg gewählt, der auf der Schwangauer Seite der König-Ludwig-Brücke auf dem Parkplatz mit dem schönen Brunnen, an dem man sich gerne erfrischte und aus dem man auch mal einen Schluck trank, begann. Ich selbst bin als Kind entweder mit Freunden oder mit meiner Familie auch öfters diesenWeg gelaufen. Das erste Mal, an das ich mich erinnern konnte, werde ich nie vergessen: Ich lief mit gleichaltrigen Freunden vom Brunnen herkommend den Weg hinunter, zuerst vorbei am Denkmal der König-Ludwig-Brücke. Dann nach einigen Metern sahen wir das eingezäunte Areal mit den Gebäuden des Überlandwerks. Tief versunken in ein Gespräch passierte es dann. Serie: Innere Lechvorstadt  In dieses Areal trauten sich keine Einbrecher rein

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