Füssener Heimatzeitung Nr. 160

5 Füssener Heimatzeitung Nr. 160 vom August 2018 / I im selben Jahr seine eigene Kanzlei. Da die Firma Leinweber durch die sinkende Auftragslage finanziell immer mehr in die Enge kam, veräußerte sie einige ihrer Immobilien, wovon Eduard Feigel das Anwesen in der Rupprechtstraße 10 für 6000 Reichsmark erwerben konnte. Also zog die Familie von Faulen- bach in das neue Heim, das Eduard Feigel auch wegen seiner Lage als sehr geeignet erschien, da es direkt gegenüber dem Finanzamt lag und er als Steuerberater dort ohnehin häufig zu tun hatte. Den kriegen wir schon wieder weg Hier begann nicht nur beruflich, sondern auch po- litisch eine sehr aufregende, mitunter atemberau- bende Zeit für Eduard Feigel und seine Familie. Da Hitler Anfang der 30er Jahre eine Symbolfigur für wirtschaftlichen Aufschwung war, traten auch viele etablierte Bürger und Unternehmer in die NSDAP ein, so auch Eduard Feigel. Es herrschte in vielen Füssener Kreisen die Auffassung: „Soll der Hitler ruhig an die Macht und zeigen, ob er seine Reden auch verwirklichen kann. Und wenn es nur Sprüche waren, kriegen wir den schon wieder weg.“ Dem war natürlich weit gefehlt, da sich niemand vor- Fortsetzung auf Seite 6 Fortsetzung von Seite 3  Eduard Feigel, 1896, im Alter von zwei Jahren.  Das Uhrmachergeschäft von Eduard Anton Feigel in der Franziskanergasse 6 in Füssen. Es war ein stimmungsprägender Bereich der Heimat von Eduard Feigel.

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