Füssener Heimatzeitung Nr. 160

190 Füssener Heimatzeitung Nr. 160 vom August 2018 / I Vor kurzem sorgte die Aussage des derzeitigen Gesundheitsministers Jens Spahn „Hartz IV reicht aus, …“ für viel Aufregung in den Medien. Für den Land- tagsabgeordneten der Freien Wähler, Bernhard Pohl, hat der Minister damit ein wichtiges Thema angesprochen. Ihm genügt es weder, Herrn Spahn auf die Schulter zu klopfen, noch ihn zu verteufeln. Er will nun wirklich hören, was Men- schen, die von Spahns Aussage betroffen sind, zu sagen haben. „Hartz IV reicht aus, …“ Ein Artikel von Johann Karrer Bernhard Pohl veranstaltete eine Gesprächsrunde, um mehr über die Probleme von Arbeitslosen zu erfahren. Serie: Freie Wähler in einer anderen Position sind als Arbeitslose mit zwanzig Jah- ren. Als junger Mensch hat man mehr Möglichkeiten und ist auf weniger Hilfe angewiesen. Darauf sollte das Hartz IV System mehr angepasst werden. In einem wa- ren sich die Besucher ebenfalls einig. Hartz IV einfach zu erhöhen, würde die Probleme nicht lösen. Man könnte einen Teil des Geldes wöchentlich auszahlen. Damit würde man vermeiden, dass Emp- fänger, die nicht richtig haushal- ten, schon nach der Hälfte des Monats ihr Geld ausgegeben ha- ben. Was sagen betroffene Bürger? Schon in Kaufbeuren, Ottobeuren und Türkheim veranstaltete Pohl Gesprächsrunden zu den oben genannten Problemen. Aus den Erkenntnissen dieser Unterhal- tungen will er „Stimmungsbe- richte für die Fraktion der Freien Wähler“ im bayerischen Landtag schreiben. „Man kann nicht ver- sprechen sofort alles zu verän- dern, aber zuzuhören ist das Min- Geringes Interesse Dazu lud Bernhard Pohl ins Schüt- zenhaus im Venetianerwinkel in Füssen ein. Eingeladen waren vor allem Arbeitslose. Mit ihnen wollte er über bezahlbarenWohn- raum, die Frage, ob wir Tafeln brauchen und vor allem über Spahns Aussage zu Hartz IV spre- chen. Leider konnte das Thema nicht so behandelt werden, wie es sich Pohl wohl gerne ge- wünscht hätte. Seine Veranstal- tung war nur schlecht besucht. In den öffentlichen Medien zwar viel diskutiert, stieß es bei den betroffenen Hartz-IV-Empfängern in Füssen hingegen nur auf ge- ringes Interesse. Kritiker an Hartz IV Pohl, der sich selbst als „Kritiker von Hartz IV“ bezeichnet, ist trotz- dem froh, dass die Gesprächs- runde stattgefunden hat. Es wur- de darüber gesprochen, dass ar- beitslose Menschen mit sechzig  Bernhard Pohl

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