Füssener Heimatzeitung Nr. 160

188 Füssener Heimatzeitung Nr. 160 vom August 2018 / I Odins und mit der Wintersonn- wende verbunden, der Geburt des neuen Lichts, das später zum Christuskind wurde. Dieses Od- zeichen war zugleich eine Bitte um Lebenserneuerung, um Wie- dergeburt und Nachkommen- schaft. Und Meister Odebaar war der symbolhafte Überträger oder Bote dieser Energie. Hermann Wirth schreibt in seinem Buch „Die Heilige Urschrift der Mensch- heit”: „Es ist also in der germa- nischen Überlieferung bis zur Ge- genwart die uralte Bedeutung je- ner Hieroglyphe als „Lebenswas- ser“, „Samen“, „Nachkommen- schaft“ erhalten, Das Kind, wie das Leben, ist also lichtgeboren.” Der Storch war für die ackerbau- ende Bevölkerung, deren Heira- ten nach der Erntezeit oder im Herbst stattfanden, der Frühlings- bote und Lebensträger geworden, der das erste Kind also im Mai oder Juni brachte. Storch und Schwan Störche und Schwäne sind beides Seelenvögel und Begleiter der Muttergöttin, die ihre Farben tra- gen, schwarz - weiss - rot. Sie stehen oft für dieselben Vorgänge und sind in ihrem Charakter sehr ähnlich. Beide sind sie vor allem treu bis in den Tod. Störche in Schwangau ist fast eine Tautolo- gie. Sieben Störche in Schwangau erinnern an das Märchen von den sieben Schwänen. Was be- deuten nun die sieben Störche auf Schwangaus Fluren? Mein spontanes Gefühl von Glück ist geblieben, gleichzeitig von Frucht- barkeit auf allen Ebenen. Wenn ich auf meinen Garten blicke, dann fällt mir „reiche Ernte” ein und beschenkt werden. Und alles mal sieben! ■  Storch im Landeanflug Fortsetzung von Seite 187

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