Füssener Heimatzeitung Nr. 160

156 Füssener Heimatzeitung Nr. 160 vom August 2018 / I Ob am Koch, auf'm Hörnle oder am Kreuzeggele, überall kann man sie sehen: Hell leuchten die Johannisfeuer, oder wie die Pfrontener auch sagen „S'Satte- hannesfuir“. Doch woher kommt dieser Brauch und wie wird er heutzutage in Pfronten gefeiert? Vom Wettkampf um die größte Flamme Ein Bericht von Rahel Riemann Hell leuchten die Johannisfeuer in Pfronten Serie: Pfronten Hell leuchten sie! Die Kelten nannten das Fest Alban Hevin (Sommersonnenwende) und feierten es am 21. Juni. Die katholische Kirche machte daraus das Fest zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers. Das erklärt den Namen „Johannisfeuer“. An diesem Tag ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jah- res. Es ist die herrlich warme, wunderschöne Sommerzeit. Es war die sorgloseste Zeit des Jah- res, wenn man bedenkt, wie schwierig das Überleben früher oft war. Man kann die Natur in ihrer ganzen Fülle und Fruchtbar- keit riechen und schmecken. Alles ist imÜberfluss vorhanden - auch die Lust und die Freude. Und so ist dieses Fest ein Fest der Freude! Die Frauen brauten Starkbier mit Kräutern, die eine besonders be- rauschende und aphrodisierende Wirkung hatten. Die Feuer wurden umtanzt und übersprungen, die Luft mit Räucherwerk gereinigt und böse Geister vertrieben.  Das Johannisfeuer brannte lichterloh!

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