Füssener Heimatzeitung Nr. 159
37 Füssener Heimatzeitung Nr. 159 vom Juli 2018 majestätischen, heiligen Buchen- haine inspiriert. Die Nährende Die bei uns stark verbreitete Bu- chenart ist die Rotbuche, wenn- gleich ihre Blätter grün sind. Den Namen trägt sie wegen ihres röt- lich gefärbten Holzes, die Buche mit den dunkelroten Blättern heißt Blutbuche. Zu den Buchen- gewächsen zählen unter anderem auch die Edelkastanie und die Eiche. Die Buche wird mit 200 bis 300 Jahren nicht so alt. Im Nationalpark Kalkalpen wurde jedoch eine Buche gefunden, die 525 Jahre alt ist. Die frischen Bu- chenblätter im Frühling eignen sich wunderbar zumVerzehr und trägt die Buche alle paar Jahre ihre Früchte, die Bucheckern, kann man aus ihnen sehr nahr- hafte und leckere kleine Speisen zubereiten. Und natürlich freuen Fortsetzung auf Seite 38 Ein Baum, der Geschichte schreibt Wer schon einmal in einem Bu- chenwald gelaufen ist, kann das vielleicht nachempfinden. Kaum ein Baum erschafft einen Raum von solcher Tiefe, Weisheit und Geborgenheit wie die Buche (auch Fagus genannt). Sie ist ein Mondbaum und sehr weiblich. Unter natürlichen Bedingungen wären unsere Wälder voller Bu- chen, leider hat der Mensch so stark in den Bestand eingegriffen, dass die Buche bei uns inzwi- schen viel zu selten zu sehen ist. Dabei ist sie seit Jahrtausen- den der wahrscheinlich prägends- te Baum in vielen Teilen Europas. Allein in Deutschland gibt es über 1500 Ortsnamen, deren Her- kunft auf die Buche zurückgeht. Die Bezeichnung „Buchstabe” kommt daher, dass aus Buchen- stäben Runen gelegt wurden und die ersten „Bücher” waren dünne, zusammengebundene Buchen- platten. Womöglich wurde sogar die Bauform der Kirchen und Ka- thedralen mit ihren Kuppeln und Gewölben, von den „Hallen” der Die „tanzenden Buchen“ zwischen Kalvarienberg und Kienberg, Foto: Katherine Funk Ihrem roten Holz verdankt die Rotbuche ihren Namen
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