Füssener Heimatzeitung Nr. 159

14 Füssener Heimatzeitung Nr. 159 vom Juli 2018 Das „Falsche Weiße Stängel- becherchen“ ist tödlich Ein importierter Pilz aus Ostasien macht es der mitteleuropäischen Gemeinen Esche schwer. Die Ge- meine Esche, anders als die hei- mischen Eschenarten in Ostasien, kann kaum mit dem so niedlich klingenden Krankheitserreger „FalschesWeißes Stängelbecher- chen“ (Hymenoscyphus fraxi- neus), umgehen. Bereits seit An- fang der 1990er Jahre konnte man in Polen eindeutige Krank- heitssymptome feststellen. Seit- her verbreitet sich der Erreger epidemisch schnell in Europa weiter und 2002 kamdas Eschen- triebsterben auch in Deutschland an. Im Jahr 2005 folgte Österreich. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW, Österreich) hält das Eschentriebsterben für ein schwerwiegendes ökologisches und ökonomisches Problem für die Forst- und Holzwirtschaft und den Naturschutz. Serie: Bäume In der germanischen Mythologie bleibt die Welt bestehen, solange der Weltenbaum Yggdrasil für das Gleichgewicht und den Austausch des männlichen und des weiblichen Prinzips sorgt. Sie wird erst zu einem Ganzen, wenn Adler und Schlange, weit über dem Baum und tief in den Wurzeln des Baumes als Re- präsentanten dieser Aspekte durch ein Eichhörnchen in Kontakt bleiben und sich somit verbinden und vereinen. Der Weltenbaum Yggdrasil ist eine Esche. Doch sobald die Esche krank wird und stirbt, beginnt die Götterdämmerung (Ragnarök). Die bisherige Welt muss untergehen, denn es gibt nun nichts mehr, was die verschiedenen Welten zusammenhält. Muss unsere Welt auch untergehen, jetzt, wo durch das Eschentriebsterben die Esche vom Aussterben bedroht ist? Nein, zum Glück nicht. Und es gibt auch noch Hoffnung auf Hei- lung. Eschen in höchster Not! Ein Bericht von Justina Hasel  Hier sieht man die gefährlichen Sporen des Falschen Weißen Stängelbecherchen auf den noch grünen Ästen einer Esche in Füssen

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