Füssener Heimatzeitung Nr. 159

Ruach und Rauch Das älteste Wort, das wir in Zusammenhang mit dem Schöpfungsgeist - dem „Heiligen Geist“ - kennen, ist das hebräische Wort Ruach, das mit dem deutschen Wort Rauch verwandt ist. Am Beginn der biblischen Schöpfungsgeschichte (Ge- nesis) heißt es: „Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist (ruach) schwebte auf dem Wasser.“ Das Wort „ru- ach“ ist weiblich und wird auch in der Bedeutung Wind - Atem – Duft verwendet. Die wörtliche Inter- pretation der Genesis spricht also für einen weiblich vorgestellten Schöpfergeist. Und die Verwandtschaft zwischen Ruach und Rauchmacht auch verständlich, warum bei so vielen religiösen Handlungen Weih- rauch und anderes Räucherwerk verwendet wird, denn es ist die Sichtbarmachung des Schöpfungs- geistes. Ähnlich ist es auch mit Nebel, der in un- serem Fühlen immer eine magische Wirkung hat. 134 Füssener Heimatzeitung Nr. 159 vom Juli 2018 Fortsetzung auf Seite 136 Serie: Christlich-Soziale Union (CSU) Im Jahr 2018 jährt sich in vielen Ländern Europas, so auch Deutschland und Österreich die Einführung des Frauenwahlrechts zum 100. Mal. Das Frauen- wahlrecht ist heute so selbstverständlich, dass die Vorstellung „Frauen sind dumm und dürfen nicht wählen“ etwas Unwirkliches hat, das kaum noch nach- vollziehbar ist. Wie konnte es dazu kommen, dass Frauen, die in ursprünglichen Gesellschaften das Zentrum der Gemeinschaft bilden, so abgewertet werden? Dazu lohnt sich ein Blick in die Philosophiegeschichte. 100 Jahre Frauenwahlrecht – eine kleine Philosophiegeschichte Veranstaltung der Frauen-Union Ostallgäu Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst  Weihrauch - Sichtbarmachung des Schöpfungsgeistes

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