Füssener Heimatzeitung Nr. 158

56 Füssener Heimatzeitung Nr. 158 vom Juni 2018 Der Schwangauer Wurmfeiertag „Der 26. Mai ist ein Feiertag? Davon habe ich noch nie gehört.“ Diese Aussagen hört man von jedem Menschen außerhalb der Gemeinde Schwangau. Denn nur in Schwangau gilt der 26. Mai als Feiertag. Ebenso ist es kein konventioneller Feiertag, sondern ein Tag, an welchem die Geschichte des Ortes und die kulturelle Beständigkeit von Schwangau verkörpert wird, die ihresgleichen sucht. Der "Wurmfeiertag", wie ihn die Schwangauer nennen, besitzt eine be- eindruckende aber auch düstere Geschichte. Ein Bericht von Lukas Pfeiffer Novelli Serie: Schwangau Eine dunkle Zeit Die Zeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts war für die Bewohner Schwangaus keine erfreuliche. Nach den sogenannten „Franzosenkriegen“ war das Land arm. Zusätzlich vereitelten Naturkatastrophen die Hoffnungen der Schwangauer Bauern auf er- folgreiche Ernten. Vom Regen in die Traufe Bereits gepeinigt und geplagt, ereilte die Landwirte im Jahre 1830 ein weiteres unheilvolles Schicksal. Im steinigen Erdreich von Schwangau wuchsen tausende von Raupen zu Maikäfern heran, welche die Ernten und Pflanzen auf Schwangauer Boden komplett fraßen und so vernichteten. Aufgrund  Maikäferlarven in der Erde

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